10.10. | 18:30
Die britische Komponistin Natasha Barrett lässt sich von der Natur und unseren Lebensräumen inspirieren: Sie möchte wissen, wie die Welt klingt und sich verhält, welche Systeme und Prozesse dahinterstecken und welche Phänomene daraus resultieren. Seit den späten 1990ern ist ihr künstlerisches Schaffen von der musikalischen Anwendung von Raumklang im Kontext der zeitgenössischen Musik bestimmt.
The Forest Grows Restless ist eine 3-D-Ambisonics-Performance. Das Konzert versetzt die Zuhörer*innen in einen alten norwegischen Wald, in dem sich Realität und Fiktion treffen, und in dem die Gespräche zwischen der Natur und einem alten Klavier, das seit vielen Jahren im Freien steht, von den Jahreszeiten, einer Erinnerung an die Vergangenheit und dem Klima der Zukunft beeinflusst werden.
Die Performance beginnt in der Realität des Waldes und reist dann durch die Stürme des Herbstes in einen Winter mit arktischen Winden und einem letzten Ausbruch von Energie, wenn das Licht ausfällt. Im Frühling tauchen Risse auf, berstend, kämpfend, das Licht kehrt zurück, der Regen ist heftig, dann weicher, ruhiger; an den warmen Dämmerungsabenden des Sommers verlängert sich das Gefühl der Zeit. Die Mittagssonne schlägt in den verblassenden Lack ein, wird vom Blech reflektiert und prallt an den Saiten des verwitterten Klaviers ab.
The Forest Grows Restless ist ein Auftragswerk des ORF musikprotokoll. Die Materialien dieser Aufführung wurden mit Unterstützung des Norwegian Cultural Council erstellt.