arresting images verweist auf die unzähligen Bilder, Lichter, Eindrücke und Botschaften, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind, die wir tagtäglich auf uns einströmen lassen. Bilder anhalten, aber auch fesselnde, uns anhaltende Bilder: das Cembalo in Überlagerung mit sich selbst wird zum Sinnbild unserer medialen Wirklichkeit, in der die Grenze zwischen realer und virtueller Welt zusehends verschwimmt. Die Interpretin ist dabei nicht nur Ausführende, sondern vielmehr „Agentin des Chaos“, ist das Stück doch nicht ein Stück, sondern potenziell viele, werden die komponierten Fragmente erst auf der Bühne und jedes Mal anders zum Werk. Damit wird einerseits die Person, der Gestaltungswille und die Kreativität der Musikerin auf der Bühne stärker in den Fokus genommen, andererseits aber auch formal auf die sprunghafte, rasch wechselnde Charakteristik der Gegenwart reagiert. Die formale Anlage hat ihr Gegenstück im klanglichen Resultat. Dieses flackert stroboskopisch, bewegt sich sprunghaft, verzweigt sich multipel und tritt in vielfältige Dialoge mit sich selbst, scheint von allen Seiten auf das hörende Publikum einzuströmen. Die eigens angefertigte Videoarbeit von Ajna und Enes Zlatar gibt dieser Metaphorik eine weitere Deutung und hebt die rein klangliche Auseinandersetzung auf eine weitere Ebene. So wird den Kontexten ein weiterer hinzugefügt, die Bilder verdichten sich weiter und wir bleiben, unverstanden, wie wir sind.