In Phantasma habe ich versucht, musikalisch in die Bildwelt von Gustav Klimt einzutauchen. Der berühmte dreiteilige Beethoven-Fries.
In einer Biographie über Gustav Klimt las ich, dass man, um Einlass in sein Atelier gewährt zu bekommen, in einem bestimmten Rhythmus an die Tür klopfen musste. So beginnt mein Stück mit einer Art Klopfzeichen. Es folgt das Hauptthema, das von wenigen Holzbläsern, begleitet von Schlaginstrumenten, gespielt wird, sowie ein Violinsolo über einer harmonischen 10-tönigen Konstellation, die ich den „goldenen Akkord” nenne. Diese beiden Elemente, das Thema und der Akkord, durchziehen das Stück in immer neuen Variationen.
Der folgende erste, Die Sehnsucht nach Glück überschriebene Abschnitt ist vorwiegend schwebend und lyrisch, erst gegen Ende steigert sich die Musik zu einem ersten leidenschaftlichen Ausbruch. Er leitet in den zweiten Teil, Die feindlichen Gewalten, über, der dramatischeren Charakters ist. Im dritten Abschnitt, … in das ideale Reich
Jeder hat vermutlich schon einmal erlebt, dass kurz vor dem Erwachen am Morgen Geräusche aus der Umgebung Bestandteil eines Traumes werden können. In Analogie zu diesem Phänomen erweist sich das Stück durch das am Ende wiederkehrende Klopfmotiv letztendlich als ein Traumgesicht oder Trugbild – ein Phantasma.