IX KLA VIER E
Nick Acorne
IX KLA VIER E

Daniela Fietzek im Gespräch mit Nick Acorne

Nick Acorne ist vielseitiger Klangkünstler und als Komponist, Sounddesigner, Medienkünstler und Performer tätig. In seinen Werken kombiniert er akustische Musikinstrumente mit selbst entwickelten, sensorbasierten Instrumenten, Game-Controllern sowie am Computer bearbeiteten und generierten elektronischen Klängen. IX KLA VIER E ist eine Musikperformance, in der Nick Acorne abwechselnd auf neun Klavieren spielt. Diese sind räumlich auf drei Ebenen in einer sechs Meter hohen Konstruktion übereinander angeordnet und mittels eines Klettergerüsts erreichbar. Daniela Fietzek hat mit Nick Acorne über IX KLA VIER E gesprochen.

Daniela Fietzek: Nick Acorne, um was geht es in dieser Musikperformance?

Nick Acorne: Grundsätzlich geht es bei den ganzen Performances erstens um die Wahrnehmung, aber auch um die Erfahrung. Es gibt die visuelle Ebene, die sehr präsent sein wird, und es gibt die sportliche Ebene. Es gibt diesen Gefahrenaspekt, der macht es natürlich auch spektakulärer zum Anschauen. Es gibt mikrotonale Musik, improvisierte Musik und Neue Musik. Ich sehe es als ein komplexes, audiovisuelles, installatives Raumobjekt, in dem ich einfach existiere und jede und jeder Zuschauer:in macht eigene Erfahrungen. Und jeder und jede wird sicher unterschiedliche Aspekte entdecken, die sogar ich jetzt nicht kenne. Und das ist das Schönste.

DF: Welche Rolle wird das Publikum spielen?

NA: Das Publikum wird Zeuge und Beobachter sein. Es ist ein ähnlicher Prozess, der im Film passiert, wenn man als Zuschauer mit den Charakteren mitfiebert. Man wird immer in das Narrativ eingezogen und teilt ähnliche Gefühle, wie die der Protagonisten. Das möchte ich erzeugen, damit die Leute mit mir gemeinsam Angst haben, wenn ich da klettere und sie denken „Wow, das hat er jetzt geschafft.“ Oder „Das war jetzt gefährlich.“

DF: Werden die Klaviere präpariert sein?

NA: Bei drei Klavieren werden die rechten Fußpedale gedämpft bleiben, drei Klaviere werden teilweise auch verstimmt, da interessiert mich der mikrotonale Aspekt sehr. Und drei Klaviere werde ich präparieren und mit Küchengeräten wie Topfdeckel, Thermosflaschen usw. bespielen.

DF: Neun Klaviere auf drei Ebenen – wie werden die Klaviere bespielt?

NA: Es gibt die Möglichkeit, auf der untersten Ebene zu sitzen, auf den nächsten zwei Ebenen gibt es das nicht. Ich kann mir vorstellen, dass ich ziemlich schnell das Klavier angreifen, dann weiterklettern und dann von oben herunterspringen werde, weil ich mit einem Klettersystem gesichert bin. Und da wird es unterschiedliche Möglichkeiten geben, Klänge zu erzeugen und zu kombinieren. Ich bin sicher, dass alle drei Aufführungen unterschiedlich sein werden. Es wird spannend sein, wie sich die Perfomance dann entwickeln wird.

DF: Klettern und gleichzeitig Klavier spielen stelle ich mir sehr herausfordernd vor – wie bereitest du dich aufs Klettern vor?

NA: Ich werde jetzt einen Kletterkurs für Anfänger machen. Ich will das nicht unterschätzen, aber ich weiß von mir selbst, sobald es um die Kunst geht, finde ich immer Ressourcen in meinem Körper.

Kooperationen

Eine Produktion von Nick Acorne in Kooperation mit dem ORF musikprotokoll. Gefördert durch Stadt Graz, Land Steiermark, SKE, Klavierhaus Fiedler und FH JOANNEUM. Mit freundlicher Unterstützung des ATG - Allgemeiner Turnverein Graz.

Termine
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Location
Helmut List Halle – Foyer
Performance
Uraufführung
Biografien
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2023 | IX KLA VIER E