Echo (2017) ©  courtesy of Nona Inescu and SpazioA gallery
Wobble
Wobble

Alois Hába entwickelte sein Sechsteltonharmonium, indem er der Klaviatur eines traditionellen Harmoniums neue Tasten hinzufügte, womit innerhalb einer Oktave auch mehr Töne zur Verfügung standen. Mit anderen Worten, er hat Raum geschaffen, wo vorher keiner war. Mit den zusätzlichen Sechsteltönen des Harmoniums brachte Hába das zwölfstufige Tonsystem, von dem die westliche Kunstmusik so abhängig war, gehörig aus dem Gleichgewicht.

In den Kompositionen für dieses Instrument nimmt die Musik einen Raum ein, der ohne Sechsteltonsystem nicht einmal als Möglichkeit in Betracht gezogen wird. Es ist, als würde man einen Würfel, der auf einer Seite ruht, so positionieren, dass er auf einer Ecke balanciert. Indem man ihn aus seiner stabilen Lage bringt, kann er jedoch mehr und andere Räume einnehmen, je nachdem ob und wohin er schwankt. Er kann sich jederzeit frei bewegen, und wer ihn beobachtet, kann sich all die Räume vorstellen, die er einnehmen könnte, Räume, die außer Betracht blieben, würde der Würfel sicher auf einer Seite ruhen.

Dieses Stück entfaltet sich in solch einem schwankenden Raum, zwischen Stabilität und Instabilität.

Anna-Louise Walton, Übersetzung: Friederike Kulcsar
Interpret/innen

Ensemble for New Music Tallinn

Dirigent: Arash Yazdani
Flöte: Maria Elonen
Klarinette: Soo-Young Lee
Viola: Talvi Nurgamaa
Cello: Paul-Gunnar Loorand
Kontrabass: Madis Jürgens
Saxophon: Ivo Lille
Posaune: Toomas Vana
Viola: Kristina Kriit
Miroslav Beinhauer: Harmonium Solist

Kooperationen

Die Kompositionen von Nina Fukuoka, Georg Friedrich Haas und Anna-Louise Walton sind Auftragswerke des ORF musikprotokoll. Mit Unterstützung der Kunstuniversität Graz.

Termine
Location
MUMUTH – György-Ligeti-Saal
Konzert
Uraufführung
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2021 | Ensemble for New Music Tallinn