Daniela Maria Geraci (IT/UK), Lucy Rose Cunningham (UK) und Isabelle Pead (UK) graduierten im Sommer 2019 an der Universität in Leeds (UK) in Bildender Kunst. Gemeinsam bilden sie das Foldable Sounds Kollektiv, das sie während des Lockdowns im April 2020 gegründeten, inspiriert durch das massive Aufkommen von Videokonferenzen und Online Anrufen.
Das Künstlerinnen-Trio arbeitet und performt hauptsächlich in Großbritannien und Deutschland. Jede der Künstlerinnen hat ihre eigene Methode entwickelt mit Sound als narratives und performatives Werkzeug umzugehen. Als Kollektiv verwenden sie das Potenzial von Klängen die Phantasie über die eigenen vier Wände hinaus akustisch zu transportieren. Damit unterstützten sie vor allem in den verschiedenen Lock-Downs das globale Bedürfnis nach mehr Bewegungsfreiheit. Dafür greift das Foldable Sounds Kollektiv auf das ursprünglich von den Surrealist*innen erfundene Zeichenspiel „Exquisite Corpse/ Cadavre Exquis“ zurück. Diese Methode wurde entwickelt um dem Zufall bei der Entstehung von Texten und Zeichnungen mehr Raum zu geben.
Das Foldable Sounds Kollektiv lädt Menschen aus aller Welt ein, Aufnahmen ihrer persönlichen Quarantäneräume bereitzustellen. Diese Sounds werden geschichtet, bearbeitet und ineinander gefaltet zu kollektiven Audiotracks. Bisher sind vier Alben basierend auf über 106 Beiträgen entstanden, die Verkaufserlöse werden für wohltätige Zwecke gespendet.
Radio spielt in der Arbeit des Soundkollektivs eine besondere Rolle. Die Künstlerinnen nutzen die Möglichkeit ihrer regelmäßigen Radioshows auf NARR Radio in Leeds, sowie auf Resonance Extra in London und online um einerseits die kollektiven Tracks zu Gehör zu bringen, andererseits um neue Beitragende für ihr Projekt Foldable Sounds zu gewinnen.
Für das musikprotokoll Festival und das Ö1 Kunstradio entsteht ein neuer Radiotrack, der aus den bereits gesammelten Beiträgen neu ineinander gefaltet wird.