29/09/-30/10/2016
Nach einer mittelalterlichen Logikmaschine, die sogar Gott „beweisen“ kann, baut das musikprotokoll eine interaktive Klanginstallation im Kunsthaus. Das Vokalensemble NOVA verwendet das Llullophon, um ganz alte mit ganz neuer Musik zu vereinen.
„Die Logik der Engel“ – das ist ferne Vokalmusik aus dem 13. und 14. Jahrhundert, das sind Miniatur-Uraufführungen aus dem Hier und Heute im Spiegelkabinett. Als Ausgangspunkt für diese spannende Zeitreise mit sechs Männerstimmen dient eine Idee des vor 700 Jahren verstorbenen mallorquinischen Philosophen und Theologen Ramon Llull. Llull beschreibt in seinem Buch „Ars magna“ eine Logikmaschine, mit der es gelingen sollte, Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Mittels Drehung dreier mechanischer Scheiben konnten Begriffe kombiniert werden und ergaben so Sätze, die als Gottesbeweis gelten sollten. Mathematiker und Philosophen wie G.W. Leibniz (1646–1716) bezogen sich auf Llulls Logikmaschine, und die moderne Computerwissenschaft sieht in ihr ein frühes „generatives System“, einen Vorläufer moderner Rechnersysteme, die auf Algorithmen beruhen. Beim musikprotokoll wird die Llull’sche Konzeption in eine interaktive Klanginstallation umgedeutet, in ein Llullophon, das im Grazer Kunsthaus zu sehen, zu hören und zu bedienen ist.
Die Logik der Engel: Llullophon - Eröffnung
Die Logik der Engel: Llullophon
Projektidee Elke Tschaikner (AT), Christian Scheib (AT), Fränk Zimmer (AT/LU). Installationskonzept und Realisation Fränk Zimmer (AT/LU)
Software Thomas Musil (AT). Produktion ORF musikprotokoll. Koproduktion Kunsthaus Graz, OÖ kulturquartier – Höhenrausch 2016.