sonic blue
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1. „Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde ... Eine immense Wüste, wo man nie alleine ist und fühlen kann, wie das Leben aller in einem bebt. Das Meer ist ein Vehikel für all die ungeheuren, übernatür- lichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit. “ (Jules Verne) Bei jedem Besuch erzählt der Meeresbiologe, ein enger Freund der Familie, von seinen Forschungen und Abenteuern. Das Kind ist fasziniert von diesen aufregenden Geschichten und vergisst die Welt. Es gibt keinen Zweifel, auch sie will Meeresbiologin werden und in das weite Reich der unbekannten Wesen, Monster und Legenden eintauchen.

2. „There is, one knows not what sweet mystery about this sea, whose gently awful stirrings seem to speak of some hidden soul beneath.“ (Herman Melville) Das Rauschen, das aus dem Radio tönt ist wie die pazifische Meeresbrandung oder die Geräusche in karibischen Muscheln. Sie kann das Meer hören und riechen.

3. „The sea, once it casts its spell, holds one in its net of wonder forever.“ (Jacques Yves Cousteau) Die Musik hat die Meeresbiologie eine Zeit lang in die Schublade gesteckt ...

4. „The sea does not reward those who are too anxious, too greedy, or too impatient. One should lie empty, open, choiceless as a beach – waiting for a gift from the sea.“ (Anne Morrow Lindbergh) Die Faszination und Begeisterung für das Meer blieb für immer. Es begleitet seit Jahren ihr künst- lerisches Schaffen. Solo-Arbeiten wie die CD Bestiario (mosz 024) und die Kassette Silvertone (monotype mc 002) oder die Komposition principio sin titulo für das Haydn-Klaviertrio sind Auseinandersetzungen mit dem Topos Ozean, den Untiefen der See und ihrer Meeresfauna.

5. „My soul is full of longing for the secret of the sea, and the heart of the great ocean sends a thrilling pulse through me.“ (Henry Wadsworth Longfellow) Mit der Subkontrabass-Paetzold-Blockflöte lassen sich mannigfaltige, zahlreiche Rausch- klänge erzeugen; damit ist ein natürliches Andocken an das Meeresrauschen und an das Rauschen des Radios möglich. sonic blue schichtet und verknüpft die nördlich des Polarkreises von Heike Vester gemachten Unterwasseraufnahmen mit Instrumental- klängen, Zuspielungen, Elektronik und den Sounds von alten Radios.

6. „Manchmal wünscht sie sich,“ schreibt Annette Clauß in der Stuttgarter Zeitung über Heike Vester, „Fische oder Meeressäuger könnten schreien. Und zwar so laut, dass es auch an Land zu hören ist. Vielleicht würden die Menschen dann pfleglicher umgehen mit dem empfindlichen Lebensraum Meer und seinen vielen Bewohnern.“ Begegnung mit der Meeresbiologin Heike Vester: zuerst ihre CD Marine Mammals and Fish of Lofoten and Vesterålen (Gruen 066), dann ihre Person, ihre Arbeit, ihre Leidenschaft, ihr Wohnort, die Lofoten.

7. sonic blue ist ein Stück in sieben Kapiteln über das Meer, über seine Klänge, über Sehnsucht und Leidenschaft, darüber, was es uns gib und darüber, was wir ihm geben ... „Das Meer ist der letzte freie Ort auf der Welt“ (Ernest Hemingway) und sollte es bleiben ...

 

Siehe auch:

Fr 04/10, 18.00 | Murinsel
Kunst im Anthropozoikum | Diskussion
alien productions (A) Oliver Baurhenn (D) Angélica Castelló (A/MEX) Daniel Lercher (A) Winfried Ritsch (A)

Angélica Castelló
Audiodoku
Audio file
sonic blue /Konzert © ORF musikprotokoll
Interpret/innen

Angélica Castelló

Kooperationen

Auftragswerk musikprotokoll. Im Rahmen von ECAS – Networking Tomorrow‘s Art For An Unknown Future, working period 3 „Ubiquitous Art and Music. Art, Sound and the Everyday.“

Termine
Location
Kunsthaus Graz – Space04
Konzert
Uraufführung
Biografien
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2013 | sonic blue