Die Fremdverschuldung als Selbstbildnis ist immer hier. Ich. Wir. Du. Die Selbstgewinner sind immer dort. Die Anderen. Die Wahren. Die Könner. Sie sind aufgestellt, ich stehe neben mir selbst. Der Kapitalismus frisst mich nicht von außen, sondern von innen. Künstlichkeit ist das Signum der anderen Seite. Schemata mit Wirkung. Sie spielen vor. Einmal hier, und schon wieder dort. Ihren Platz schafft nichts als unsere statische Projektion, aus Glauben an Statistiken – von Selbstschuld als Selbstbildnis. Wut, ich scheiß drauf und drehe die Verhältnisse um, indem ich die Ordnungen auflöse. Das maschinell Menschliche wird umgemünzt. Leise dröhnt ein Schweigen zwischen zarten Klängen. Dort ist meine Seite unserer verunklarten Realität. Ferdinand Schmatz für Peter Jakober, Wien 2012
Zur Entstehungsgeschichte von Dort Schon vor 3 Jahren hatte ich die Gelegenheit ein Stück für Ensemble und analogen Synthesizer zu komponieren. Dabei konnte ich gemeinsam mit Thomas Lehn Synthesizerklänge erarbeiten, die sich in den instrumentalen Klangkörper teilweise integrieren, diesen erweitern oder kontrapunktieren. In dem nun neuen Stück sollte der Raum stärker in die Komposition einbezogen werden. Um nach adäquaten Klängen des Synthesizers zu suchen – die Basis des Synthesizerklanges ist eine Matrix die während bzw. vor dem Stück gesteckt wird und Oszillatoren, Hüllkurven etc. in Verbindung bringt – konnte ich einzelne instrumentale Klänge schon im Frühjahr mit dem Klangforum Wien aufnehmen. Dieses Material diente dann als Grundlage der Suche von Lehn und mir nach Synthesizerklängen und der Verläufe, die in dem Stück passieren sollten. Mein Dank gilt vor allem Thomas Lehn für die Zusammenarbeit und dem Klangforum Wien für diese Möglichkeit.