„In den letzten Jahren entstanden viele Stücke, in denen die MusikerInnen über Kopfhörer ihr Tempo zugespielt bekommen. Jede/r MusikerIn bekommt ein anders schnelles Tempo. Daraus entstehenden Klanggebilde die mich wahnsinnig interessieren“ – Das erste Streichquartett. Oder: Ein Blick in die Werkstatt eines Komponisten. Peter Jakober komponiert: „Im letzten Jahr wurde bei den Klangspuren „nach Außen“ für Violine Solo und Live-Elektronik von mir uraufgeführt: Da kommt ein Element – da gibt es eine Stelle, bei der die Violine eigentlich nur einen stark akzentuierten Puls spielt. Dieser Ausschnitt wird mittels Live-Elektronik gleichzeitig minimal schneller zugespielt. Dabei entsteht ein klangliches Flimmern. Ich wollte dieses Flimmern unbedingt auch in meinem Streichquartett haben. Was dann beim Flimmern passieren wird – es gibt Akzente – Ordnungspunkte, die Klarheit ins Klanggebilde bringen, und in ihrer Verdichtung wieder verunklaren. Und dann ein zweites Element: ich liebe Abwärtsbewegungen – sie stellen für mich in Ihren Überlagerungen etwas Endloses dar. “Am Anfang steht ein rhythmischer Impuls. Eine Idee, die in dem neuen Stück weitergesponnen wird. Ein Versuchsfeld eröffnet sich voller Schwebungen. Klang als lebendiges, atmendes Wesen, erzeugt nicht nur durch mikrotonale Abweichungen, sondern ebenso durch raffinierte rhythmische Programmierung. Ein Wechselspiel zwischen mathematischer Berechnung und Intuition beim Komponieren. Rhythmische Motive werden auf die unterschiedlichen Temposchichten übertragen. Es entstehen dabei Rundungen. „Für mich eine Art verwischen von ursprünglichen Strukturen. Gerade das, ein zentraler Punkt dieser Komposition.“