Dies ist ein kurzer Zyklus, der sich aus zwei Solostücken speist, jedes von einem von uns geschrieben. Lediglich die Dauer und der erzählerische Hintergrund führen diese beiden Stücke auf ein gemeinsames Ziel hin. Nun entsteht eine dialogartige Situation, in der die Komplizenschaft mit dem „Anderen“ (Komplizenschaft und Bekanntschaft sind trotz allem immer noch von Ungewissheit gefärbt) aus diesen Solostücken ebenso viele Duos hervorbringt: jedes Duo aus dem Solo des „Anderen“ abgeleitet. Der Zyklus setzt sich fort, verfeinert sich mit differenzierten Besetzungen, wobei das Dialogprinzip allmählich in das Innenleben der Stücke selbst einkehrt. In einer solchen Erfahrung weiß jeder viel vom anderen, gleichzeitig weiß jeder ziemlich wenig vom anderen: die Mischung aus spontanen individuellen Entscheidungen und einer tiefen ästhetischen Übereinstimmung bewirkt diese paradoxe Situation, eine Vision des Bekannten und des Unbekannten. Wenn man bei Nacht von weitem jemand durch eine Straße gehen sieht, entstehen vergleichbare Phänomene, wie Kafka sie in seinem Text Die Vorübergehenden beschreibt. Deshalb hat er uns als Vorlage für diese erste Arbeit „zu zweit“ gedient.