In architektonischen Installationen, kinetischen Skulpturen und audiovisuellen Arbeiten bewegt sich Pınar Yoldaş an der Schnittstelle von Biologie und digitalen Technologien. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Auseinandersetzung mit Posthumanismus, Öko-Nihilismus, Anthropozän und feministischer Technowissenschaft.
Yoldaş ist Associate Professor an der UC San Diego. Dort leitet sie das Labor “Speculative Ecology and BioArchitecture”. Yoldaş war zu Gast bei zahlreichen Ausstellungen und Festivals: National Art Museum of China (Beijing), Transmediale (Berlin), ZKM (Karlsruhe), Istanbul Biennale, National Taiwan Museum of Fine Arts (Taichung City), u.v.a.
„Regnum Alba“
Die Collage „Regnum Alba“ zeigt mehr als 50 Tiere, die an Leuzismus leiden. Leuzismus ist ein Zustand bei Tieren, der durch verminderte Pigmentierung gekennzeichnet ist (nicht nur Melanin wie bei Albinismus, sondern alle Pigmente). Leuzismus wird durch Genmutationen verursacht (z. B. c-kit, mitf[5] und EDNRB). Es gibt mehrere wissenschaftliche Arbeiten, die eine positive Korrelation zwischen Umweltverschmutzung und Leuzismus (insbesondere bei Fischen) zeigen.
Die Farben und Muster der Tiere sind das, was ihnen eine Identität verleiht, was ihr Aussehen ausmacht. Yoldas schafft ein Tierreich ohne Farben und untersucht die Tierformen. Das Ergebnis ist ein „unheimlicher“ Minimalismus, der durch Mutationen erreicht wird. „Regnum Alba“ (2015) steht für das Reich der Weißen. Animalia ist ein Reich in der Linneanischen Taxonomie und Regnum Alba ist eine Sammlung von Tieren, denen Farbe und Pigmente fehlen.
musikprotokoll 2023
Unter dem Motto „interconnected | interdependent“ laden wir 2023 dazu ein, die uns umgebende Umwelt nicht als statischen Ort, sondern als dynamisches Beziehungsgeflecht zu betrachten, das heute vielleicht mehr denn je einer bewussten Gestaltung bedarf. Im Juni präsentieren wir alle Festivaldetails.