Walentyn Sylwestrow wurde 1937 in Kiew (Ukraine) geboren und wirkt als Komponist und Pianist im Bereich der zeitgenössischen klassischen Musik. Er gilt als einer der führenden Vertreter der „Kiewer Avantgarde”, die um 1960 ins Blickfeld der Öffentlichkeit rückte, aber bei den Verfechtern der konservativen sowjetischen Musikästhetik auf heftige Ablehnung stieß. Zwar gab es im Westen erfolgreiche Aufführungen seiner Werke, an denen der Komponist nicht teilnehmen durfte, im eigenen Land jedoch fand seine Musik keine offizielle Resonanz. Was sich mit der wachsenden internationalen Anerkennung änderte: bis heute erhält der Komponist Einladungen zu bedeutenden europäischen Festivals für zeitgenössische Musik. Sylwestrow ist vor allem für seinen avantgardistischen Stil bekannt, wobei er sich kompositorischer Mittel der Zwölftontechnik und Aleatorik bedient, wie er auch auf Klangfarbe als strukturbildendes Element setzt, um ein für ihn charakteristisches, zartes Gewebe von dramatischen und emotionalen Texturen zu schaffen. In den letzten Jahrzehnten hat sich Sylwestrow von den konventionellen Kompositionstechniken der Avantgarde abgewandt und zu einem dem westlichen Postmodernismus vergleichbaren Stil gefunden. Seit 2005 widmet er sich wieder zunehmend der Chormusik, vor allem der geistlichen, die jedoch nicht für den liturgischen Gebrauch bestimmt ist.
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Walentyn Sylwestrow
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