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Shackleton
Shackleton

GEBOREN: In einer typischen nordenglischen Textilstadt, die schon bessere Zeiten gesehen hat. Mein Vater lebt noch immer dort, aber viele Menschen wollen vermutlich nur weg. Abgesehen davon hatte ich eine unbeschwerte Kindheit. FAMILIE: Ich war 13, 14 Jahre alt, als ich mit meiner Mutter und meinem Stiefvater in eine freundlichere Nachbarstadt zog, wo ich bis 19 lebte. Es war nicht der glücklichste Abschnitt meines Lebens, dafür entdeckte ich damals die Psychedelika und die Musik, was mich mit allem versöhnte. MUSIKALISCHE WURZELN: Der Soundtrack, der mein Leben begleitete, unterschied sich sehr von dem meiner Freunde, wir hörten aber alle gerne die Stooges, Can, Throbbing Gristle, Kraftwerk und Faust. Was das betrifft, habe ich mich, offen gestanden, nicht wirklich weiterentwickelt. Mit 14 spielte ich in einer Punk-Band Gitarre. Wir waren nicht sehr gut und wurden ausgebuht und mit allen möglichen Dingen beworfen. Plus ҫa change …! ERSTE PROJEKTE: Ich begann, Musik auf dem Computer zu machen, weil mir mein früherer musikalischer Partner abhanden gekommen ist. Er zog ans andere Ende der Welt und konvertierte zum Islam, und da ich keine Ein-Mann-Karaoke-Band sein wollte, kaufte ich mir einen Computer. Was sich als eine gute Sache erwies, denn es wurde dadurch für mich leichter, jene Musik zu produzieren, die ich produzieren wollte. LABELS & PRODUKTION: Ab zirka Ende 2003 ging ich dann mit meinen Freunden, zu denen auch Appleblim gehörte, zu den FWD-Clubbings. Einiges von dem, was Youngsta und Hatcha spielten, gefiel uns besonders gut, doch auch das nannten wir einfach Garage. Ich mochte vor allem die perkussiven Tracks. MC Crazy D sagte „Oingy Boingy“ dazu. In diesem Kontext entstand Skull Disco. Ich betrieb das Label einige Jahre lang und brachte zehn Maxi-Singles heraus. FABRIC: Ehrlich gesagt, ich hätte nie gedacht, dass sich Fabric für meine Musik interessiert, somit war es eine angenehme Überraschung, als man mich einlud, in Room 1 zu spielen – noch bevor mich andere Londoner Clubs haben wollten oder auch nur von mir gehört hatten. Es war eine noch angenehmere Überraschung, dass es Leute gab, denen meine Musik gefiel. Ich werde seither immer wieder eingeladen, und jedes Mal scheint es besser zu gehen. Ich glaube, das hat mit dem Soundsystem zu tun. Es ist eines der besten, auf dem ich gespielt habe. Außerdem sind die Leute, die dafür verantwortlich sind, sehr gut. THE MIX: Als ich letztes Mal im Fabric spielte, hatte ich besonders viel Spaß. Judy fragte mich, ob sie das Set online stellen könne. Ich schlug ihr vor, wenn es ihr gefällt, könnte sie es ja auch als Fabric-CD herausbringen. Ehrlich gesagt, ich habe nicht mit einer Antwort gerechnet, aber sie stieg darauf ein, bestand jedoch darauf, dass ich eine Studioversion mache. Mit diesem Mix wollte ich ein Set abliefern, das dem Set jener Nacht entspricht, aber ohne die Fehler. Einige Tracks sind völlig veränderte Versionen von älterem Material, einige sind neu, ein paar sind exklusiv für dieses Album bestimmt, andere wieder sind nicht einmal Tracks, sondern zufällig entstandene Übergänge zwischen zwei Tracks. Das sind eigentlich die besten Stücke. Ich erwarte nicht, dass es allen gefällt. Die Geschmäcker sind verschieden. Ich weiß es daher zu schätzen, dass sich Judy da rausgelehnt hat, und ich hoffe, dass die Musik auch einigen gefällt. DIE ZUKUNFT: Ich versuche, so wenig wie möglich über meine Zukunft nachzudenken. Ich mache einfach Musik und sehe das nicht als eine berufliche Karriere, die ich sorgfältig geplant habe. Ich würde zwar gerne für den Rest meines Lebens von der Musik leben können, aber genauso wie es eine angenehme Überraschung ist, dass sich Leute für meine Musik interessieren, wäre es für mich auch keine Überraschung, würden sie irgendwann einmal das Interesse verlieren. Ich jedenfalls werde einfach weiterhin die Musik machen, die ich machen möchte, alles andere steht in den Sternen. [Shackleton Fabric biography]

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