
2.10.2025
Dom im Berg
Seit einigen Jahren rückt das Archiv verstärkt in den Fokus der künstlerischen Praxis – als Institution, die von imperialen Interessen geprägt ist und Hierarchien von Wissen und Körpern fortschreibt. Der Workshop widmet sich den künstlerischen Mitteln im Umgang mit Bildern und Klängen aus (kolonialen) Archiven und greift dabei Fragen zu Erinnerung, Repräsentation, Gewalt und ethischer Verantwortung auf.
Dialoge zwischen Archivar:innen, Wissenschafter:innen und Künstler:innen eröffnen Perspektiven auf das Potenzial der künstlerischen Annäherung an sensible Bilder und Klänge. Viele dieser Aufnahmen sind im Kontext von Gewalt entstanden.
Im Mittelpunkt des Workshops stehen auch Fragen der Positionalität, der Notwendigkeit und der möglichen Transformation von Archiven, einschließlich der Rückführung von Sammlungen sowie alternative Formen des Archivierens. Den Abschluss bilden Filipa Césars Film "Speel Reel! (2017) und ein Konzert von Christian Rosales Fonseca, die als Beispiele dekolonisierender Herangehensweisen an das koloniale Archiv präsentiert werden.
Mit: Marion Biet (Film- und Medienwissenschafterin), Loraine Blumenthal (Filmemacherin und Archive Producerin), Christa Brüstle (Musikwissenschaftlerin), Filipa César (Filmmacherin), Jürgen Ellinghaus (Filmemacher), Maja Figge (Film- und Kulturwissenschaftlerin), Maria Fuchs (Musikwissenschaftlerin), Marcus Gammel (Musikwissenschaftler und Radiomacher, Deutschlandradio Kultur), Dag Henrichsen (Historiker und Archivar, Basler Afrika Bibliografien), Christopher Li (Sammlungsleiter, Lautarchiv Berlin), Kathrin Peters-Klaphake (Wissenschaftlerin und Kuratorin, Nachlass Leni Riefenstahl), Christian Rosales Fonseca (Musikwissenschaftler und Komponist).
DeComposing the Archive
Eine Produktion der Kunstuniversität Graz in Kooperation mit dem ORF musikprotokoll. Mit Unterstützung der VGR - Verwertungsgesellschaft Rundfunk.