Scrap
Scrap (2019)

Scrap spielt mit den Grenzen zwischen einem kleinen Schnipsel – oder „Abfall“ – und dessen Umwandlung in ein anderes Schnipsel. Die Grenzen dieser Teile sind zwar genau, werden aber kontinuierlich neu definiert. Es gibt kein Material, das von größerer Bedeutung ist, der Fokus liegt auf eben diesem kleinsten hörbaren Punkt, der von hier aus weiterverarbeitet und mit anderen Klangpartikeln kombiniert wird, die wiederum neue „Scraps“ erzeugen. Die Ähnlichkeiten oder Unterschiede zwischen den Teilen erzeugen ihrerseits Beziehungen und Dialoge zwischen den „Scraps“, die in einem in einer weiteren Ebene an Transformationen münden. Diese Schnipsel ertönen neu im Konzertraum. Dank des live-elektronischen Prozesses wird der Unterschied zwischen den direkten Klängen und deren natürlichen Veränderungen durch den Widerhall des Raums hörbar gemacht. Dieser mediale Prozess rekombiniert das Unmittelbare und das Entfernte auf der Zeitachse. Die so neu gewonnene Identität der ursprünglichen „Scraps“ und ihrer Grenzen wird ihrerseits durch die Kombination mit den Samples (Geistern) früherer Partikel und „Scraps“ in Frage gestellt. Die Spannung, die das Stück erzeugt, entsteht durch den Wunsch jedes „Scraps“, als der ursprünglichste Moment, die eigentliche/ursprüngliche/definitive Identität vonScrapin unserer Erinnerung zu bleiben.

Annesley Black, Übersetzung:Ruth Velten
Interpret/innen

PHACE
Lars Mlekusch, Dirigent
Doris Nicoletti, Flöte
Walter Seebacher, Klarinette
Michael Krenn, Saxophon
Thomas Märzendorfer, Posaune
Maria Chlebus, Schlagwerk
Mathilde Hoursiangou, Klavier / Keyboard
Ivana Pristasova, Violine
Roland Schueler, Cello
Maximilian Ölz, Kontrabass
Manu Mayr, E-Bass
Maria Mogas Gensana, Akkordeon
Alfred Reiter, Sound

Kooperationen

Das Konzert mit PHACE wird unterstützt von der ÖGZM –Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik.

Termine
-
Location
Helmut List Halle
Konzert
Österreichische Erstaufführung
Biografien
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2024 | PHACE