Eine Sängerin begleitet sich am Klavier. In dieser Situation der absoluten Verletzlichkeit interpretiert sie Lieder über Isolation und Ungewissheit von Komponist:innen aus der Ukraine, Deutschland, China und Polen. Limbo heißt dieses von Herz zu Herz gehende Programm von Viktoriia Vitrenko. Es ist ihrer Kollegin und Freundin Maryja Kalesnikawa gewidmet, einer belarussischen Oppositionellen.
Gemeinsam haben Vitrenko und Kalesnikawa in Stuttgart Kulturprojekte initiiert, bis Letztere im Zuge der Proteste gegen das Regime Lukaschenka zurück in ihre Heimat ging, wo sie im September 2021 wegen ihres Aktivismus zu elf Jahren Haft verurteilt wurde. Letztes Jahr bekam Kalesnikawa beim ORF musikprotokoll in Abwesenheit die Ehrendoktorwürde der Kunstuniversität Graz verliehen. Limbo ist ein Konzert, das zeigt, wie tief sich Krieg in politische, soziale und kulturelle Ebenen einer Gesellschaft einschreibt.
Agata Zubel 3 SONGS für eine sich selbst begleitende Sängerin (2021/2022) 15'
Alla Zagaykevich aus SIGNS OF PRESENCE für Sopran und Klavier (2021) 13'
auf Texte von Iya Kiva I, II, III
Ying Wang aus ILLUMINATIONS für Klavier, Stimme und Elektronik, Song I Nan (2022) 7'
Sven Ingo Koch aus SIMPLE SONGS & LIEDER DES VERZEHRENS (2020–2021) 13'
nach Gedichten von Jan Wagner
1 maulbeeren, 2 fenchel, 4 vogelgrabsong, 5 streichholz
Maxim Shalygin aus LIEDER DER HEILIGEN NARREN für Frauenstimme und Klavier (2009-2012) 15'
1. Glocken (Originaltext), 3. Aufruf (Originaltext, Anna Reshetniak gewidmet), 4. Wiegenlied (Originaltext, Vincent van Gogh gewidmet), 6. Abzählvers (Originaltext, Jim Jarmusch gewidmet), 7. Agnus Dei (Swjatoslaw Lunjow gewidmet)