Echo (2017) ©  courtesy of Nona Inescu and SpazioA gallery
Tangente // Berührungslinie
Tangente // Berührungslinie

In meiner Arbeit spielt stets die Stimme eine wesentliche Rolle. Mich interessiert

das Individuelle im Stimmklang, das Ungewöhnliche, vielleicht Raue und

Gebrochene.

Das Ziel für die audiovisuelle Klanginstallation war es Intimität wieder erfahrbar

werden zu lassen nach so einer langen Zeit der Distanz und teilweise auch

Entfremdung. In meinem Werk versucht die Stimme dem/der Zuhörer*in nah zu

kommen, fast unter die Haut zu kriechen, um im nächsten Moment wieder

Abstand zu suchen, vielleicht auch zu brauchen. Es ist ein Herantasten an das,

was möglich ist. Heute und hier.

Seit langem fasziniert mich die Tangente, also jene Autobahn, welche quer über

den Wiener Prater verläuft, dabei die Hauptallee kreuzt und sich somit an einer

Schnittstelle von Natur und urbanem Klangraum befindet. Dieses Konglomerat

an Klängen unterschiedlichster Herkunft findet sich in Teilen meiner Arbeit für

das heurige musikprotokoll wieder.

Die Stimme erkundet, neben verschiedenen anderen akustischen Situationen,

den Raum unterhalb der Tangente, verschwindet im Rauschen des Windes und

der Autos. Dann wieder schält sie sich heraus aus der Klangmasse, um den

Zuhörer*innen nahe zu sein, ins Ohr zu flüstern und das Wechselspiel von Distanz und Nähe, von Dasein und vielleicht schon wieder Wegsein müssen, nimmt seinen Lauf.

Martina Claussen
Kooperationen

Konzept: Fränk Zimmer. Koordination: Robert Höldrich. Technische Entwicklung: Lukas Gölles, Matthias Frank, Franz Zotter. In Kooperation mit dem Institut für Elektronische Musik und Akustik der Kunstuniversität Graz – IEM. Alle Klangumgebungen dieses Projektes sind Auftragswerke des ORF musikprotokoll.

 

Termine
-
-
-
-
Location
MUMUTH
Installation
Uraufführung
Biografien
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2021 | tingles & clicks /graz