Echo (2017) ©  courtesy of Nona Inescu and SpazioA gallery
Die Nacht bricht ein...
Die Nacht bricht ein...

Ein barbarischer Tanz zwischen den Zeiten –

eine Frau betritt die Bühne.

 

„Die Nacht bricht ein.

Die Sterne steigen auf, mit mildem Licht herunterscheinend.

Dieselben heute, die sie gestern waren

Als wäre alles heute, wie’s gestern war…“

 

Medea –

in einer männerdominierten Gesellschaft, grausam zum psychischen Zusammenbruch geführt:

verstoßen, entführt und betrogen.

Glinsners Komposition – eine freie Bearbeitung ihres Werks Scena di Medea – bezieht leidenschaftlich Stellung für diese Frau, welche im verzweifelten Racheakt den Punkt äußerster Selbstverleugnung erreicht und letztlich dadurch zur Handelnden, zur Akteurin wird.

Als textliche Grundlage diente Franz S. Grillparzers Drama „Medea“, der dritte Teil der Trilogie „Das

goldene Vlies“ aus dem Jahre 1819. Dabei ist die erarbeitete Textversion eine Collage, in der

Themenfelder eine größere gliedernde Rolle spielen als die Chronologie des Dramas: Medeas

Herkunft aus der Sphäre des Rituals – Jason, ihr Geliebter und Mörder ihres Bruders – der Fluch des

Vaters, in welchem Jason eine Doppelrolle als Auslöser und Vollstrecker einnimmt – und schließlich

der an Medea begangene Verrat.

Der fiktive Zeitpunkt der Szene befindet sich am Ende der eigentlichen Handlung, nach dem Mord

Medeas an ihren eigenen Kindern: Sie beginnt, rückblickend über ihre gesamte Existenz zu

reflektieren und in einem tranceartigen Zustand ihre Vergangenheit erneut zu durchleben – begleitet von anklagenden Stimmen aus dem Geisterreich:

 

Die Gesellschaft verdammt Medea.

Tanja Elisa Glinsner
Interpret/innen

ensemble zeitfluss

Dirigent: Edi Micic
Solistinnen: Tanja Elisa Glinsner und Klaudia Tandl
Dirigent: Edo Micic
Flöte: Elena Gabbrielli
Oboe: Barbara Gatschelhofer
Klarinette: Arnold Plankensteiner
Saxophon: Stephanie Schoiswohl
Saxophon: Clemens Frühstück
Fagott: Morgan Giribuola
Horn: Igor Lazic
Trompete: David Schmidt
Posaune: Thomas Eibinger
Schlagwerk: Manuel Alcaraz Clemente
Gitarre: Christina Hormann
Klavier: Tsugumi Shirakura
Violine: Peter Mosorjak
Violine: Zoe Pouri
Viola: Daniel Moser
Cello: Lucia Perez Diego
Bass: Roland Wiesinger

Termine
Location
MUMUTH – György-Ligeti-Saal
Konzert
Uraufführung
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2021 | Ensemble Zeitfluss - 2021