George Antheil hat sein Ballet Mécanique in den 20ern komponiert, als Maschinen die industrielle Revolution bereits emsig vorantrieben und sollte das Werk mit dem Film von Fernand Léger und Dudley Murphey synchronisieren. Er wollte seine Komposition mit acht Trommeln, sieben Glocken, einer Sirene, sieben Flugzeugpropellern und bis zu 16 Pianolas, den damals bereits weit verbreiteten Player Pianos, realisieren, scheiterte aber an der technischen Umsetzung, weil man de facto noch nicht einmal in der Lage war, zwei Automatenklaviere koordiniert gleichzeitig spielen zu lassen. Es war schließlich eine alternative Version mit zwei Pianisten und einer Pianola im langsameren Tempo, die er in der ersten Aufführung in Paris zeigte und damit einen viel beachteten Skandal provozierte und die ein Jahr später in den USA zu einem Fiasko führte. Dennoch begeisterte die Idee, ein Stück für ein Maschinenorchester, das „Ensemble Mécanique“, zu schreiben damals alle beteiligten Künstler, sodass weiterhin an Aufführungen von Antheil und anderen gearbeitet wurde.
Als „Grazer Version“ wird in diesem Konzert das Werk erstmals in der Fassung von 1925 mit allen angedachten Instrumenten im Originaltempo 153 aufgeführt. Mit den neuen Vorsetzern (robotischen Pianisten) des Atelier Algorythmics und modernen Klavieren konnte erstmals die Geschwindigkeit der Pianolastimmen gespielt werden. Weiters werden nur Klangerzeugungen ohne Lautsprecher verwendet, welche schon 1925 möglich gewesen wären – lediglich die Steuercomputer und Automaten sind neu.