Catalogue des Arts et Métiers
Catalogue des Arts et Métiers

In der Rue Réaumur No. 60 befindet sich einer der spannendsten Orte von Paris. Das Musée des Arts et Métiers ist nicht nur Herberge zahlreicher technischer Schaustücke und Fabrikate aus der Industrie, sondern auch dramatischer Schauplatz in Ecos großem Roman Il pendolo di Foucault. Ein Ort voller Geschichten und ein Panoptikum manifest gewordener Ideen. Mein Werk greift die vergilbten Geschichten, die in all den exponierten Objekten, den Autos, Aluminiumdosen, Zahnrädern, Periskopen stecken mögen, auf und stellt sie als akustischen Katalog vor. In drei Teilen, die jeweils nach einem Werkstoff benannt sind, erfährt man von der bunten Welt der Metalle, vom Klang nach Seide und von der imperialen Anmut des Marmors. Dazwischen brechen immer wieder hämmernde Rhythmen durch, welche die Monotonie der Fertigungsprozesse naturalistisch nachzeichnen, zugleich aber in einer eigenartig ironisierenden Distanz zu den filigranen, bisweilen manieristischen Abschnitten stehen. Beide Idyllen sind Trugbilder und entpuppen sich als idealisierte Darstellungen. Wer unachtsam ist, wird geblendet von in Celestaklängen gegossener Goldschmiedekunst und hineingezogen in die Strudel der marschierenden Tutti-Passagen. In diesem Sinne muss sich am Ende auch alles in Luft auflösen: Das Blendwerk verdampft.

Christoph Renhart
Interpret/innen

Komposition: Christoph Renhart
Dirigent: Edo Micic

ensemble zeitfluss

Elena Gabbrielli: Flöte

Arnold Plankensteiner: Klarinette

Clemens Frühstück: Saxophon

Igor Lazic: Horn

Laszlo Hudacsek: Schlagzeug

Tsugumi Shirakura: Klavier, Celesta

Georgia Privitera: Violine

Laura Bertolino: Violine

Francesco Vernero: Viola

Daniel Moser: Viola

Aline Privitera: Violoncello

Emiliano Amado: Kontrabass

Kooperationen

Eine Kooperation von ensemble zeitfluss, dem Verein die andere saite, der ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenossische Musik und dem musikprotokoll.

Termine
Location
Helmut List Halle
Konzert
Uraufführung
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2018 | ensemble zeitfluss