Verbinden und Abwenden
Verbinden und Abwenden (in drei Akten) für 14 Musiker und Orchester

Die Vorstellung von einer Gruppe – in diesem Fall bestehend aus 14 Individuen –, die dem großen Apparat Orchester gegenüber steht, bringt für mich in erster Linie etwas Politisches mit sich; und gleichzeitig den Impuls, die permanente Eindeutigkeit einer bestimmten Rollenverteilung, eines bestimmten Verhältnisses zwischen den zwei Klangkörpern „Ensemble“ und „Orchester“, die entstehen könnte, abzulehnen. Zwei Gedanken tauchen nun dazu auf: Wenn Ablehnung, dann: „Wie?“ Und, dass eine Ablehnung, die von Anfang an als Ziel oder Voraussetzung da ist, die unvorhersehba­ren Möglichkeiten, die die Konstellation Ensemble-­Orchester mit sich bringen könnte, ausgrenzen würde. Dass es während des Komponierprozesses unvorhersehbare Möglichkeiten gibt und dass sie für mich eben unvorhersehbar sind, hat eine essenzi­elle Bedeutung, ja es ist für mich sogar die Voraussetzung, um diese Musik überhaupt schreiben zu wollen (und zu können).

Verknüpfen, verbinden, reflektieren. Das reflektierte/reflektierende „Hin­-und­-her­-Wandeln“ zwischen Spontaneität und Intellekt während des Schreibens. Die Gestalten und Ereignisse miteinander verbinden, sie einander entgegenstellen zu wollen oder sie unverbunden lassen. Sich mit ihnen konfrontieren, sie in ihren Verbindlich-­ und Unverbindlichkeiten wahrnehmen und anerkennen.

Und inmitten von all diesem: die Aulodie, das Geschrei.

Zeynep Gedizlioğlu
Interpret/innen

Klangforum Wien
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Johannes Kalitzke, Dirigent

Kooperationen

Gefördert von der Ernst von Siemens Musikstiftung.

Termine
Location
Helmut List Halle
Konzert
Uraufführung
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2016 | RSO Wien & Klangforum Wien