Ein vielschichtiges Raumkonzept verfolgte Žuraj auch in Runaround von 2014, dem jüngsten Werk auf dieser Porträt-CD, die im Format einer SACD die für Žuraj wichtigen Raumklang-Dimensionen hörbar macht. Angelegt ist Runaround als ein Quadrupel-Konzert für vier Blechbläser und Ensemble, das in Duo-Formationen mit Streichern und Holzbläsern wiederum ums Publikum herum angeordnet werden soll. Žuraj selbst charakterisiert Runaround als „eine Art Rhapsodie“, worin Solisten und Begleitung in heterogenen Konstellationen aufeinander prallen, sich umgarnen, sich anziehen und abstoßen. Suggeriert das schwere Blech einerseits auch volkstümliche Gefilde, so sind andererseits die Spieltechniken durch Blasen auf den Mundstücken und zusammengepresste Lippen erheblich erweitert. In einer Tour de force werden diverse Stile und Genres bis hin zu populärmusikalischen Anklängen durchmessen, die als produktive Entrückung aus den Bezirken der so genannten ernsten Musik gemeint sind. Entstanden ist Runaround während Zurajs einjährigem Aufenthalt in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo.