06/10/2016 - 21:30
Bargeld oder Legende: Der berühmte Frontman der Einstürzenden Neubauten präsentiert sich beim musikprotokoll puristisch und (fast) allein.
„Andere sind reich – ich bin legendär“, konstatierte Blixa Bargeld vor einiger Zeit in einem Zeitungsinterview. Den monetären Wohlstand trägt der Multitalentierte jedenfalls im durchaus legendären Kunst-Nachnamen. Ein Name, dem man in den vergangenen Jahrzehnten auf verschiedensten, verschlungenen, prominenten und auch untergründigen Wegen des Künstlerischen begegnen konnte: Als Frontman der Einstürzenden Neubauten, als Gründungsmitglied der Band Nick Cave and the Bad Seeds, beim Festival Genialer Dilletanten 1981, bei den Salzburger Festspielen 2005, in Koproduktionen mit Heiner Müller, Peter Zadek und Teho Teardo. Nun debütiert der Musiker, Performance-Künstler, Komponist, Autor und Schauspieler beim musikprotokoll. In Graz ist er Purist und präsentiert ein (Fast-)Solo, unterstützt nur von seinem Tontechniker Boris Wilsdorf. Apropos Name: Das Pseudonym Bargeld ist eine Reverenz an den 1927 verstorbenen Dada-Künstler Johannes Theodor Baargeld. 2016 – genau 100 Jahre nach Begründung der Dada-Bewegung – ist die hinter diesem Wort stehende Haltung für Akteure wie Blixa Bargeld keineswegs ein alter Hut, denn wie er in einem weiteren Interview einmal anmerkte: „Der zerstörerische Charakter ist heiter und freundlich, er kennt nur eine Devise: Platz schaffen.“