Wie viele meiner Kompositionen spielt auch Rdja mit den Phänomenen Zeit, Prozess, Veränderung und Körperlichkeit.
Ins Deutsche übersetzt lautet der Titel Rost – Rost, wie er durch den natürlichen Prozess der Oxidation aus Metall entsteht: Als Ergebnis einer sich langsam vollziehenden Metamorphose ist er auch ein Beweis dafür, dass die Zeit verstreicht. Rost als Farbe in allen ihren warmen Schattierungen, von Orange und Rot bis Braun, im Gegensatz zu der kalten, grauen „Ausgangsfarbe“ von Metall. Ein fester Stoff, der brüchig, porös wird …
Das Stück setzt sich mit der Verschmelzung von Gesten und Bewegung auseinander, die als untrennbar miteinander verbundene Elemente in der Körperlichkeit meiner Klänge zum Ausdruck kommen, wie auch in meinen Bemühungen, die künstlerisch erweiterten Paradigmen zu einer dynamischen, höchst dramatischen und sich allmählich verändernden Form zu vereinen.
Die langsame, aber stete Intensivierung und Steigerung der Spannung, die zunehmende emotionale Aufladung sowohl im musikalischen wie auch im psychologischen Sinne, das Spiel mit der Wahrnehmung von Zeit, die gedehnt und verdichtet wird, das Erzeugen von Bewegung oder Stasis, die Synergien von Klangfarben und Rhythmen, die noch weiter „unterteilten Tempi“ – all das ergibt eine intensive, „rohe“, spannungsgeladene Musik.