Fantasmata + Meditation
Fantasmata + Meditation (1960) 20’

Die Tonbandkomposition Fantasmata 1960, was auf griechisch Gespenster bedeutet, nimmt die Ereignisse im Kongo 1960 zum Anlass für ihre Klanglichkeit: ekstatisch schreiende Stimmen aus Kongotänzen, verfremdet durch Geschwindigkeitsveränderungen, wurden in Knalle aus Geräuschen, die beim Zerreißen von Papier entstehen, „eingehüllt“ und in spiralige Metallklänge überführt. Das Ganze mündet in einen meditativen Teil, den ich ein Jahr später durch verschiedenartiges Streichen auf gegerbtem – also präpariertem – Tierfell (kleine Trommel) erstellt habe. Als optische Vorlage diente mir mein Blatt Meditation 1961, während Fantasmata selbst ohne Aufzeichnung durch Montagen direkt aufgenommener konkreter wie auch elektronischer Klänge entstand. Alle diese Entscheidungen zeigen deutlich, dass die Aussage eines Werkes nicht nur auf ästhetischer Bearbeitung seiner Materialien beruht, sondern auch und primär sogar auf ihrer Wahl, also darauf, „wodurch“ ein Werk erstellt wird.

Realisiert 1960 am Institut für Elektroakustik der Musikhochschule Wien, Aufnahme: Ing. Helmut Gottwald, Schnittu. Montagetechnik: Anestis  Logothetis.

Audiodoku
Audio file
Anestis Logothetis "Fantasmata + Meditation" © IEM Graz, 2015
Interpret/innen

Komposition: Anestis Logothetis
Künstlerische Leitung: Wolfgang Musil
Gesamtleitung: Winfried Ritsch

Kooperationen

Koproduktion steirischer herbst, musikprotokoll, Kunstuniversität Graz und IEM – Institut für Elektronische Musik und Akustik, Graz. In Kooperation mit SHAPE – Sound, Heterogeneous Art and Performance in Europe. Vinzenz Schwabs Kompositionsauftrag wurde im Rahmen von SHAPE 2015 vergeben. Gefördert durch das Programm „Creative Europe“ der Europäischen  Union.

Termine
Location
Kasematten
Konzert
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2015 | Pure Elektronik