Kredit
Von der Erwartbarkeit zukünftiger Gegenwarten

In der ersten Folge wenden sich die beiden einer Ökonomie des Handelns zu, die in den Jahren der globalen Finanzkrise verstärkt ins Blickfeld geraten und dabei überaus suspekt geworden ist – die Ökonomie des Handelns mit Geld, symbolisiert durch den Berufsstand des Bankers. Kötter und Seidl holen für Kredit Vertreter dieses Standes auf die Bühne. Sie haben sie zuvor in Frankfurt bei der Arbeit, aber auch in der Freizeit und im Kreis ihrer Freunde mit der Kamera begleitet und daraus einen Film geschnitten, dessen Tonspur ausgelöscht wurde. Für die Neu-Vertonung sorgt eine seltsame Gesellschaft live auf der Bühne. Zwei Geräuschemacher sind darunter, die mit dem Sound von Klimaanlagen, dem Hall von Schritten im Gang oder dem Klappern von Computerkeyboards für Atmosphäre unterschiedlicher Filmgenres sorgen, sowie ein Synchronsprecher, der den Figuren des Films seine Stimme verleiht. Einzelne Banker aus dem Film sind selbst auf der Bühne und sorgen für den Soundtrack, von feinen bis zu gehörig krachenden Noisetexturen. Dazu singt der Laienchor der Deutschen Bundesbank Credos der Musikgeschichte und zeitgenössische Kommentare, Choräle und Kampflieder. Ein Glaubensbekenntnis wider die Wahrscheinlichkeit, Banker-Doku-Fiktion und Post-Punk-Oratorium in einem Filmsetting zwischen TV-Reportage und Hollywood.

Interpret/innen
Konzept, Video, Musik und Regie: Daniel Kötter & Hannes Seidl
Ausstattung und Assistenz: Rahel Kesselring
Dramaturgie: Gerda Strobl
Musik und Sound: Sebastian Berweck, Andrea Neumann & Peter Sandmann

Chor der Deutschen Bundesbank
Rochus Paul (Leitung), Anja Bautz, Gerhard Born, Claudia Bruckmann, Andrea Friedrich, Carola Goltz, Saskia Hase, Manfred Iwan, Wilfriede Kolb, Tanja Kowarsik, Sebastian Mai, Natalia Mansurowa, Hans Stählin, Andrea Sturm, Gabriele Trost, Sylvia Winker & Markus Zoll

Sprecher: Dunja Funke & André Schmidt
Mit Ascan Iredi, Florian Witt, Michael Zapf, Franziska Beuchel, Dietmar Steinert, Andreas Thiele u. a.
Produktionsleitung: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro

Produktion: Kötter/Seidl
Kooperationen

Koproduktion steirischer herbst & Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt am Main). Gefördert durch Stadt Frankfurt am Main - Dezernat für Kultur und Wissenschaft Talk im Anschluss an die 2. Vorstellung. In deutscher Sprache. Die Vorstellung am So 06/10 ist im musikprotokoll-Festivalpass inkludiert. Bitte sichern Sie sich Ihre Platzkarte im steirischen herbst Info- und Kartenbüro bis spätestens Fr 04/10.

Termine
Location
Orpheum
Musiktheater
Uraufführung
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2013 | Kredit