07/10
Toufektsis ist Musil ist Ablinger
Alles, was man während einer Aufführung sieht – auch die Bewegungen der Musiker, die oft in ihrer theatralisch-visuellen Qualität nicht wahrgenommen werden – oder auch visuell assoziiert, kann eine zweite, visuelle Ebene des Musikalischen sein. Man kann diese zweite Ebene auch darstellen und sie kann als Ausgangsmaterial für eine visuelle Komposition dienen, die strukturell direkt aus dem Musikalischen hervorgeht. Die Verbindung zwischen Bild und Musik kann so nur in der gemeinsamen „Bearbeitungsweise“ des „Ausgangsmaterials“ bestehen. Diese Form der Gleichzeitigkeit von Musik und Bild soll nicht eine Verdopplung, sondern eine Vielschichtigkeit – vielleicht sogar enharmonische Vertauschbarkeit – und Intensivierung der Wahrnehmung ermöglichen. Es entstehen zwei „Betrachtungsweisen“ der gleichen Struktur: eine visuelle und eine klangliche, eine synergetische und synästhetische enharmonische Verwechslung.