Christine Gaigg und Bernhard Lang setzen mit V-Trike ein sowohl grundlegendes als auch weiterführendes Statement ihrer gemeinsamen Loop Grammatik, die Gegenstand aller Trike-Versionen ( Trike spring, Tanzquartier Factory Season 2004; Trike summer, ImpulsTanz 2004; Trike winter, Theater am Neumarkt Zürich 2005; Trike, koproduziert von Theater am Neumarkt Zürich und Tanzquartier Wien 2005) ist. Ihre Methode von Sampling und Looping zeigt sich hier als spielerisches Mit- und Gegeneinander menschlicher und maschineller Wiederholung.
Die instrumentelle Anordnung von V-Trike besteht aus einer mikrofonierten Metallplatte, einer Leinwand, auf der zwei Projektionsvorgänge gleichzeitig stattfinden, einer Live-Kamera, einem Monitor und dem Visual Loop Generator. In diesem Setting agiert die Tänzerin Veronika Zott eine Bewegungspartitur aus und wird dabei von einer Kamera aufgenommen. Die Choreografin Christine Gaigg bestimmt mithilfe eines Pedals, welche kurzen Bewegungssequenzen als Loops auf die Leinwand projiziert werden. Die Tänzerin versucht sich der maschinell wiederholten Bewegung anzugleichen, sie rhythmisch zu verlagern, visuell zu ergänzen oder schlichtweg zu ignorieren. Synchron zum Bild erzeugen sowohl die Schritte auf der mikrophonierten Metallplatte als auch die medialisierte Bewegung perkussive Sound-Patterns.
Durch die Konkurrenz von Live-Bild und Video-Bild, und die verschiedenen Parameter der Computerprogrammierung und der choreografischen Anweisungen entsteht eine ständige Zirkulation von Hierarchie, Dominanz und Kontrolle: Wie erfolgt Anpassung? Wer dominiert das Geschehen? Wer kontrolliert das Ergebnis? Das offene System der Installation V-Trike garantiert, dass jede Aufführung anders wird als die vorhergehende.