nahe genug - Die Musik und das Unmittelbare
Vom Nähen und Kochen, vom Liegen und Lieben, vom Radio- und vom Musikhören.
Nahe genug ist man selten und dann gleich wieder zu nah, wenn einen Musik berührt, vielleicht sogar gefangen nimmt. "Nahe genug" als musikalisch ästhetische Kategorie kann tatsächlich Rührung meinen, die Direktheit der Wirkung, das Unmittelbare, auch die Reflexion über das Unmittelbare. Es kann aber auch eine Unmittelbarkeit des Konzipierens und Produzierens von Musik meinen, wenn neben der distanziert raffinierten Musikbetriebsmaschine institutionalisierter Klangkörper der eigene Körper, das unmittelbar eigene Tun, das Selbstangefertigte, das Private, das betont Subjektive, gar das Intime des Individuums ins Zentrum rücken. Im weiten Feld zwischen "nahe genug" und "zu nahe" sowie zwischen den Polen einer konzeptuellen Direktheit einerseits und einer Unmittelbarkeit der Rührung andererseits bewegen sich zentrale musikprotokoll Produktionen dieses Jahres.
Aleph Gitarrenquartett, Pierre Bastien, Friedrich Cerha, FM3 and Friends, Burkhard Friedrich, Beat Furrer, Bernhard Gander, Das Gemüseorchester, Goodiepal/Gæoudjiparl, Georg Friedrich Haas, Hanna Hartmann, Hofer/Baumgartner/Hofmüller/Hofmüller, Institut für transakustische Forschung, ensemble Intégrales, Peter Jakober, Philip Jeck, Tetsuo Kogawa, Jiri Konvrzek, Francisco Lopez, Olga Neuwirth, Owl Project, Michael Pinter, sha., Wolfgang Suppan, Staalplaat Soundsystem, RSO Wien, Ensemble Zwischentöne u.a.