Revue instrumentale et électronique
Revue instrumentale et électronique

Das Glückliche an diesem Projekt ist und war, dass ich mir ein Programm zusammenstellen konnte, ganz nach den mir jetzt wichtig erscheinenden Schwerpunkten. Ich habe mich für etwas entschieden, das mich in der letzten Zeit – im Grund genommen schon seit etlichen Jahren beschäftigt. Ich hatte aber noch nie die Möglichkeit, mich so konzentriert und in einem größeren Stil damit auseinander zu setzen. Ich wollte in eine Gedankenwelt Linien und Richtungen einbringen – Tendenzen, die mir vielleicht auch für zukünftige Werke, Kompositionen hilfreich sein können.

ZUM EINEN

Ich greife auf ein – im Moment – auf Eis gelegtes Projekt zurück: ein großes Tanztheaterprojekt, das durch Bewegungsaspekte und Theatralisches repräsentiert ist. (Für mich ist das eine Art „Imaginäres Tanztheater“.) Ich erweitere hier etwas, was schon häufig integrativer Teil meiner Kammermusik ist, in Richtung gestischer Musik. Das ist eine Leitlinie.

Eine andere Leitlinie: Ich beschäftige mich seit Längerem schon mit Raumkompositionsideen (Die fesseln mich.) Durch dieses Projekt beim „musikprotokoll“ hatte ich Gelegenheit, etwas zu entwickeln, dessen Anknüpfungspunkte sich schon in früheren Werken finden und die schon in die Richtung weisen, in die ich gehen könnte.

Und - Es ist zudem ein Werk entstanden, das einen eher spielerischen Charakter bekommen hat – oder sagen wir einen hauptsächlich spielerischen Charakter und das daher – damit sind wir jetzt bei einem dritten Punkt, dass für mich schon länger die Idee des Spielerischen einen besonderen Reiz hat. Das scheint manchmal ein Widerspruch zu meinen Stücken (zum Klangergebnis meiner Stücke) zu sein. Das Spielerische beziehe ich sowohl auf den Umgang mit Ideen, mit dem musikalischen Material, aber auch auf die Herangehensweise im Sinne von: Was mache ich an einem Tag? Wie gehe ich damit am nächsten Tag um? Inwieweit setze ich mich damit auseinander? Das kann manchmal zu einem Stil werden, der von großer Strenge bis zu einer „Leichtigkeit des Seins“ reicht.

Die Satzbezeichnungen:
I. Intro
II. Trans
III. Cuts
IV. Inter
V. Time Out
VI. Finale (Virtual Dance)

Interpret/innen

Gerd Kühr, Komposition
Emilio Pomárico, Dirigent
IEM, Elektronik
Peter Böhm, Tontechnik
Klangforum Wien
Wolfgang Zuser, Flöte
Markus Deuter, Oboe
Bernhard Zachhuber, Klarinette
Tamara Joseph, Fagott
Gerald Preinfalk, Saxophon
Christoph Walder, Horn
Anders Nyqvist, Trompete
Andreas Eberle, Posaune
Hannes Haider, Tuba
Annette Bik, Violine
Gunde Jäch-Micko, Violine
Andrew Jezek, Viola
Andreas Lindenbaum, Violoncello
Uli Fussenegger, Kontrabaß
Lukas Schiske, Schlagwerk
Björn Wilker, Schlagwerk
Berndt Thurner, Schlagwerk
Andreas Moser, Schlagwerk
Florian Müller, Klavier
Mathilde Hoursiangou, Klavier

Termine
Location
Helmut List Halle
Konzert
Uraufführung
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2005 | Gerd Kühr Projekt