Ein in der Geschichte der Kunst langgehegter Traum, Klang in entsprechendes Licht umzusetzen, wird in diesem Projekt Realität.
Die Idee ist von dem Gedanken getragen, dass den unterschiedlichen Ausdrucksformen von Kunst dieselben Urprinzipien zugrundeliegen. Dies soll verdeutlichen, dass Klang und Farbe bzw. Form in ihren innersten Strukturen miteinander verbunden sind. Wobei Katja Krusche Klang nicht ausschliesslich über mathematische Formeln „übersetzt", sondern den höheren sinnlichen und philosophischen Gehalt musikalischer Formen in eine Lichtsprache transformiert.
in vain kann über den Umweg in romanische Sprachen auch als „ins Nichts" verstanden werden. Es will nirgendwo hinführen, denn das „Alles" ist schon von Anfang an da. Georg Friederich Haas konfrontiert in seiner Komposition temperierte Stimmung, geprägt von Tritonus-Akkorden, mit Mikrotonalität. Zwei Welten oder zwei Denksysteme, welche einander scheinbar fremd sind, stehen in in vain einander gegenüber und ergeben ein hochenergetisches Spannungsfeld, in dessen Schwebungen und Reibungen eine Art geistiger (Licht-)Körper entsteht.
Die enorme VISIONÄRE Kraft dieses Musikstücks bleibt nicht auf die akustische Wahrnehmung reduziert, sondern ist auch VISUELLER Eindruck. Feinste, bewegte Lineaturen und spiralische Strukturen, welche aus dem Dunkel in Erscheinung treten und wieder verschwinden, aus dem „Nichts" herabfallen wie die „unendlich abfallenden Tonhöhenfolgen" (Bernhard Günther), in sich wie räumlich rotierende Formen, in- und übereinander-gelagert, bestimmen das Formprinzip des Stücks. „Gegen Ende [...] führt ein ausgedehntes Accelerando in sich selbst zurück." (B.Günther)