sitting in my chair
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Bühnenkörper
Zur darstellenden Kunst von Elisabeth Schimana

Für fast jedes Stück, jede Komposition, jede Konzeption der Künstlerin Elisabeth Schimana gilt, dass im Zentrum des Interesses Körper und Körperlichkeit stehen. Das ist ganz und gar nicht selbstverständlich für eine Künstlerin, die oft und gerne mit elektronischen Mitteln und Medien arbeitet. Es wäre auch falsch, bloß Körper und Körperlich­keit per se als als das Zentrale in Elisabeth Schimanas Arbeit zu benennen, es ist immer ein Verhältnis der Körper­lichkeit zu bestimmten Situationen, zu bestimmten Kontexten, das thematisiert wird. Das war offensichtlich so in einem Projekt wie den Berührungen aus der Mitte der 90er Jahre, eindrucksvoll aufgeführt beispielsweise in der Minoritenkirche der Kremser Kunsthalle als abendfüllende Soloshow einer Performerin mit Elektronik, Stimme und Licht als hauptsächlichen künstlerischen Mitteln; ein Stück, dessen kompositorische Struktur und dessen klangli­ches Material sich auf die ineinandergreifenden Kreisläufe des Körpers bezogen, auf Blutkreislauf und Nervenbah­nen. Das war beinahe schmerzhaft, offensichtlich in der das ganze Haus bespielenden Installation für das OK Linz 1996, deren Titel Obduktion unmissverständlich klarlegt, was Ausgangspunkt und Gegenstand der künstlerischen Reflexion ist.

Und es ist auf sublimere Weise immer noch Gegenstand gegenwärtiger Projekte, des on-going work-in-pogress Die Große Partitur im Duo mit Seppo Gründler ebenso, wie der für das Grazer musikprotokoll im steirischen herbst die­ses Jahres konzipierten Arbeit sitting in my chair. Der im Titel der neuen Arbeit angesprochene Sessel ist ein ganz bestimmter Sessel, also nicht ein Synonym für Sitzmöbel, sondern genau dieser eine, dessen charakteristisches Knarren auch der Ausgangspunkt für die musikalische Gestaltung von sitting in my chair war. Aufgenommen und als Datenfiles abgespeichert und abrufbar sind die verschiedenen Knarrgeräusche während der ...

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Nina Ross
Interpret/innen

Elisabeth Schimana, Sound Design und Stimme
Andrei Smirnov, Instrumentendesign
Yuri Spitsin, Sound Design Kyma-Programmierung
Guy van Belle, Visualisierung und Nato Programmierung

Termine
Location
ORF Landesstudio Steiermark – Studio 3
Performance
Biografien
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2001 | Sitting In My Chair