„Hödlmoser-Opernfragmente" nach dem Roman „Aus dem Leben Hödlmosers" von Reinhard P. Gruber Libretto: Thomas Pernes
Ouverture
Szene: Zur Person Hödlmosers
Szene: Die Steirische Liebesgeschichte
Szene: Arie Fani
Szene: Die Steirische Jägersgeschichte
Szene: Der Steirische Lebenslauf (fast ein steirischer Jodler)
Szene: Die Steirische Reisegeschichte
Szene: Die Steirische Untergangsgeschichte Nachspiel
Zu den „Hödlmoser-Opernfragmenten":
Ich möchte anhand einiger Beispiele auf die motivischen und strukturalen Bezüge und Klammern, welche für diese Komposition wesentlich sind und welche aus den Atmosphären und der Entwicklung des Stoffes entstanden sind, eingehen. Das Stück beginnt - ausgehend von Volksmusik - in hellem Dur.
Die Überleitungsphrase von der Ouvertüre zur 1. Szene (Auftritt Hödlmoser) führt beim ersten Mal in den „schönen Tag" und in den, wenn auch durch kleine Gemeinheiten charakterisierten, so doch hoffnungsvollen Aufbau eines normalen, vielleicht sogar „glücklichen" Lebens. Beim zweiten Mal in der 7. Szene führt diese Überleitung direkt in den Abgrund. In der 5. Szene kommt es zum Bruch in der musikalischen Diktion: im Moment des Outings Hödlmoser's, des Offenbarens der finsteren Seite seiner Seele. Ein Outing, welches in der 7. Szene im Dialog mit dem „Wirt" weitergeführt wird: Die dazu verwendeten Rezitative sind anfangs aufgeregt hektisch, und beruhigen sich dann, - aber nicht auf gute Weise. Sie beruhigen sich zur Bösartigkeit. Der tonale Bezugspunkt der Harmonik wendet sich nach moll. Die tiefen Bläserstrukturen, die zuvor Hödlmoser's geradezu manischem Selbstbekenntnis in der 5. Szene zugrunde gelegt sind, werden wiederholt und mutieren in der Wiederholung - zum Schluss der 7. Szene - zur akustischen Bühne des Abschlachtens.
Als Epilog die „Thernberger Hochzeitstänze". Als Erinnerung an den hoffnungsvollen Beginn. Die Helligkeit der Musik ist aber getrübt: eine Hochzeitsmusik zur Katastrophe, und doch eine Besänftigung in Form eines Heraustretens aus dieser Geschichte...