"Im Auge des Taifun" versucht durch Klang Stille zu erzeugen. Das Aufeinandertreffen von mehreren Klängen wird dabei nicht, wie gemeinhin erwartet, die Lautstärke erhöhen, sondern vermindern.
Winfried Ritsch und Robert Höldrich
Das Phänomen Rauschen wird in der Informationstheorie, oft auch in der Akustik, als unerwünschte Größe verstanden, die das informationshaltige Signal - den gewünschten Klang - beeinträchtigt. Bezeichnenderweise bedeutet das englische Wort für diese Störung, "Noise", im Deutschen sowohl Rauschen als auch Lärm. Seit den Anfängen der Nachrichtentechnik und der elektroakustischen Reproduktion von Klang beschäftigt man sich daher mit Rauschunterdrückung, der Verminderung dieser Störgröße.
In den letzten 10 Jahren wurde im Bereich der Lärmbekämpfung der Versuch unternommen, Schall nicht nur zu dämmen, sondern ihn aktiv mit "Antischall" zu kompensieren. Im Englischen wird dieses Verfahren als „active noise cancellation" bezeichnet.
"Im Auge des Taifun" ist - aus anderer Warte betrachtet - eine Installation, deren ästhetischer Kern ein Paradox beschreibt, in dem sich die Hybris der Metaphysik wiederspiegelt, wenn durch zuviel Alles ein Nichts erschaffen wird.