Streifton
Streifton Musik und Bild-Komposition für Ensemble

Der eigentlichen kompositorischen Arbeit gingen mehrmalige Auf­enthalte am Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe voran, um die dort aufgestellte Bauhausbühne in ihren Möglichkeiten kennenzulernen. Grundidee für das Stück und forma­le Basis kristallisierten sich so schon in der intensiven gemeinsamen Vorbereitungszeit mit den „Choreographen" Rainer Renk und Jür­gen Steger heraus.

Im Bewusstsein der choreographischen Bedingungen, diese einbezie­hend, mit ihnen rechnend, verlief dann der Kompositionsprozess. Die visuellen und bildnerischen Kriterien, die formalen Grundver­schiedenheiten „Aktiv", ,,Passiv", ,,Medial" - wie sie Paul Klee in seinen Bauhausvorlesungen beschreibt - führten zu musikalischen Konsequenzen:

- Suche nach Analogien zwischen Klang, Farbe und Licht, Bewe­gung.

- Spielerisches Kombinieren dieser Parameter bis hin zur direkten Interaktion.

- Annäherung an die Elektromechanik (auch Einbeziehung ihrer Schwächen, z.B. der Motorengeräusche, der zeitweiligen Trägheit und Ungenauigkeit der Bewegung).

Einen zusätzlichen Anreiz beim Komponieren bildete die zu berücksichtigende Verbindung der elektromechanischen Bühne mit dem Live-Orchester. Der Dirigent, der eine ähnliche Rolle wie bei Stumm­filmen einnimmt, koordiniert die Bühne mit der Musik (meist ohne in den Ablauf der Bühne eingreifen zu können); er wird zum Bin­deglied zwischen Mechanischem (Bühne) und Lebendigem (Orche­ster).

Die Choreographie, die erst nach Fertigstellung der Partitur mittels Computer endgültig fixiert wurde, verzichtet nicht ganz auf manu­elle Eingriffsmöglichkeiten. So werden Weichenstellungen" geschaffen, die Präzisionsunterschiede zwischen Bühnenmechanik und musikalischem Verlauf ausgleichen helfen.

Das Stück ist durchkomponiert und entsprechend der gemeinsamen Grundidee dreiteilig: Erforschen des Raumes - Bewegung - Tutti.

Gerd Kühr
Interpret/innen

Ensemble Modern
Dirigent: HK Gruber

Kooperationen

Kompositionsauftrag des ORF

Termine
Location
p.p.c. (ehem. Theatro)
Konzert
Uraufführung