Notturno
Notturno für kleines Orchester mit Violoncello solo (1966-68)

„Notturno" (Musik r Julia) wurd196begonneund nach mehreren Unterbrechungen Ende 1968 beendet.

Im Gegensatz zur traditionellen Praxis wird hier das Orchester vom Solo „begleitet", allerdings nicht im untergeordneten, sondern im ganz souveränen Sinne: der Solist bereitet vor, gleicht aus, modi­fiziert und rückt das Ganze immer wieder in eine andere Perspek­tive und wirkt so als Schlüsselfigur. Man könnte seinen Part als eine dem Orchester simultan zugeordnete Kadenz bezeichnen.

Das Stück bildet in meinem Schaffen einen Sonderfall, weil sich in ihm - das hängt mit der Arbeitsunterbrechung zusammen - zwei unterschiedliche Ästhetiken treffen: eine ältere, welche den Klang als Resultat und Ausdruck abstrakter Ordnungsvorstellungen ver­steht, und eine jüngere, in welcher jede Ordnung einer möglichst konkreten und unmittelbaren Klang-Realistik dienen soll. Zwischen beiden zu vermitteln, ist eine weitere Funktion des Solo-Parts.

Helmut Lachenmann
Interpret/innen

Klangforum Wien
Dirigent: Beat Furrer
Violoncello: Michael Bach

Termine
Location
Grazer Congress – Stefaniensaal
Konzert
Österreichische Erstaufführung