Lichtbogen
Lichtbogen für 9 Instrumente und Live-Elektronik (1985/86)

Der Name Lichtbogen, ,,Arches of Lighit", geht auf das Nordlicht zurück, das ich am arktischen Himmel sah, als ich mit der Arbeit an diesem Werk begann. Als ich die Bewegungen dieser ruhigen, großartigen Lichter sah, die über den schwarzen Himmel ziehen, begannen sich die ersten Ideen zu Form und Sprache dieses Stückes in mir zu regen.

Was der Zusammenhang - gibt es überhaupt einen? - zwischen dieser Erscheinung und meinem Werk ist, weiß ich nicht.

Ich arbeite bei Lichtbogen bezogen auf den Kontext reiner Instru­mentalmusik zum ersten Mal mit dem Computer. Das Ausgangs­material für Harmonie und Rhythmus wird speziell von zwei geson­derten Geräten bei IRCAM, Paris, ausgearbeitet. Das harmonische Material wurde mit Hilfe einer Gruppe von Computern entwickelt, indem Celloklänge mit wechselnder Klangfarbe analysiert und dann aus den Ergebnissen dieser Analysen harmonische Prozesse ent­wickelt wurden.

Für die rhythmischen Transformationen verwende ich mein eige­nes Programmnetz, das es ermöglicht, Interpolationen und Über­gänge für verschiedene musikalische Parameter zu schaffen. Das vom Computer berechnete Basismaterial dient als Ausgangspunkt für subtilere Auflösungen, die jeweils von den Erfordernissen der Musik und der Instrumente abhängig sind.

Die Harmonie wird durch das Denken in Klangfarben erweitert; Klangfarbe und Lautstärke sowie die einzelnen Spieltechniken wirken zusammen, um eine dynamischere Harmoniebewegung zu erzeugen. Der elektronische Part ist dazu gedacht, bestimmte, von Natur aus weiche Klänge zu betonen und den immateriellen Charak­ter dieser Musik zu verdeutlichen.

Lichtbogen ist ein Auftragswerk des französischen Ministeriums für Kultur.

Kaija Saariaho
Interpret/innen

Belcanto-Ensemble

Kooperationen

Auftragswerk des französischen Ministeriums für Kultur

Termine
Location
Grazer Congress – Stefaniensaal
Konzert
Österreichische Erstaufführung
Biografien