Das Werk ist 1987/88 im Auftrag des Klarinettisten Eduard Brunner entstanden, der es 1989 zusammen mit Walter Grimmer und Gerhard Oppitz in Köln uraufgeführt hat.

Ähnlich wie im zuvor entstandenen „Ausklang" für Klavier mit Orchester bestimmt sich auch hier das musikalische Material aus der Vermittlung zwischen der Erfahrung von „Resonanz" (tenuto Varianten zwischen secco-Klang und natürlichem oder künstlichem laisser-vibrer) einerseits und von „Bewegung" andererseits. Beide Aspekte des Klingenden begegnen sich in der Vorstellung von Struktur als einem vielfach ambivalenten „Arpeggio",  d. h. als sukzessiv erfahrener Aufbau-, Abbau-, Umbau-Prozess, der sich ebenso auf engstem Zeitraum, als figurativer Gestus, wie als Projektion über größere Flächen hinweg mitteilt.

Form und Ausdruck ergeben sich im Zusammenwirken von sechs sukzessiv angeordneten Zonen:

Einer breiten Eröffnungssequenz (1), die den Klangraum weiträumig nach unten durchmisst, legato-Kantilene aus einfachen- natürlichen und künstlichen, direkten und indirekten, quasi „falschen" - Hallverlängerungen bzw. Resonanzfeldern, deren letzte bis zum Stillstand auskadenziert (,,Stillstand": typischer Begriff, in dem sich Resonanz und Bewegung in ihren Extremen berühren),

einem vielfach untergliederten Spiel (2) der abgestuften Austrocknungen zwischen secchissimo und totaler Pedalisierung,

dem eigentlichen Allegro-Teil (3), in welchem Hall als Bewegung in dichter Geschwindigkeit - bzw. umgekehrt - geronnen erscheint, unterbrochen und umgelenkt durch eine Art „entleerte Hymne" (4), Rezitativ aus Rufen in verschieden resonierende, darunter auch ,,schall-tote" Räume,

zur Bewegung zurückfindend (5), dabei eskalierend, und so sich festfressend in Grenzbereiche des gewaltsam perforierten Instrumentalklangs,

gleichsam ausfedernd durch eine Schlusskadenz (6) aus Mixturen, in deren Innenleben Hall und Bewegung erneut ineinander aufgehen.