Eso es
Eso es Orchesterstück (1989)

Dieses Werk entstand 1989 im Auftrag des Österreichischen Rundfunks. Im Zentrum des Orchesterstücks steht der Ton „es", eingeführt durch B-Klarinette, Bassetthorn und Bassklarinette. Ausgehend vom Mikrokosmos dieses Tons werden - behutsam zunächst - dessen Klangräume durch das Wechselspiel der drei Klarinetteninstrumente erschlossen, Spannungsfelder durch die nuancenreichen Unterschiede in der Klangfarbe beleuchtet. Musikalische Aquarelltechnik.

Diese klangliche Ebene wird mit einer historisch-harmonischen konfrontiert: volle Streicherakkorde (überdies Ripieno contra Con­certino), von Beginn an einen großen Ambitus nützend und weit auseinandergezogen, dadurch fragil. An den immer größer wer­denden Rissen bricht sich schließlich das vehemente Tutti des Orchesters. Kontinuität wird einzig aufrechterhalten durch den Zentralton „es" (mittlerweile auch punktuell-repetitiv eingesetzt) und eine erneute Anlehnung an Tradiertes: eine Art Kadenz des Bassetthorns sowie ein Streichquartett-Abgesang.

Nach der Rückkehr zum Ausgangston - der Kreis wird nicht im Sinne einer Vollendung der Form geschlossen-stellt sich eine grö­ßere klangliche Kongruenz als am Beginn des Stücks ein: drei B-Klarinetten bewegen sich nun im mikrotonalen Raum des „es", überschneiden sich, blenden sich aus. Übereinstimmung und Einengung zugleich. Eso es.

Gerd Kühr
Interpret/innen

Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt
Dirigent: Friedrich Cerha

Kooperationen

Kompositionsauftrag des ORF

Termine
Location
Grazer Congress – Stefaniensaal
Konzert
Uraufführung
Biografien