Dieses Werk entstand 1989 im Auftrag des Österreichischen Rundfunks. Im Zentrum des Orchesterstücks steht der Ton „es", eingeführt durch B-Klarinette, Bassetthorn und Bassklarinette. Ausgehend vom Mikrokosmos dieses Tons werden - behutsam zunächst - dessen Klangräume durch das Wechselspiel der drei Klarinetteninstrumente erschlossen, Spannungsfelder durch die nuancenreichen Unterschiede in der Klangfarbe beleuchtet. Musikalische Aquarelltechnik.
Diese klangliche Ebene wird mit einer historisch-harmonischen konfrontiert: volle Streicherakkorde (überdies Ripieno contra Concertino), von Beginn an einen großen Ambitus nützend und weit auseinandergezogen, dadurch fragil. An den immer größer werdenden Rissen bricht sich schließlich das vehemente Tutti des Orchesters. Kontinuität wird einzig aufrechterhalten durch den Zentralton „es" (mittlerweile auch punktuell-repetitiv eingesetzt) und eine erneute Anlehnung an Tradiertes: eine Art Kadenz des Bassetthorns sowie ein Streichquartett-Abgesang.
Nach der Rückkehr zum Ausgangston - der Kreis wird nicht im Sinne einer Vollendung der Form geschlossen-stellt sich eine größere klangliche Kongruenz als am Beginn des Stücks ein: drei B-Klarinetten bewegen sich nun im mikrotonalen Raum des „es", überschneiden sich, blenden sich aus. Übereinstimmung und Einengung zugleich. Eso es.