POPULUS

Peter Jakober

Das Publikum befindet sich in der Mitte des dystopischen Zirkus „Forum Populus“, einer dynamischen Kreuzung aus Manege und offenem Forum mit diversen Inseln, auf denen gesprochen, gesungen und gehandelt wird. Vorgesprochenes wird vollzogen, aber vor allem gebrochen. Hier erscheinen die Ichs, formieren sich zum Wir, die ins Ich zurückbrechen – innerlich hoffend und schweigend, äußerlich schreiend und Veränderungen fordernd, um selbstbestimmt einen Wechsel nicht nur im Alltag einzuläuten.

Die politischen Inhalte wachsen aus einer kompositorischen Umstrukturierung der Welt und ihren Diskursen, die das Zusammenleben neu zu verorten und auszudrücken versucht. Die Musik bewegt sich zwischen klanglicher Entfremdung durch Vervielfältigung, akusmatischen Prozessen und der Überlagerung mehrerer scheinbar unabhängiger und doch aufeinander bezogener Klang- und Temposchichten. Das Werk hofft, vorgegebene, festgefahrene Kommunikations- und Handlungsweisen aufzulösen und neue Perspektiven zu erzeugen.


Peter Jakober (*1977) studierte von 1998 bis 2006 Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz bei Georg Friedrich Haas und Gerd Kühr. Seine Werke wurden interpretiert von ensemble recherche, dem Aleph Gitarrenquartett, dem Klangforum Wien, dem Ensemble PHACE, dem Arditti Quartett, dem thürmchen ensemble Köln, dem Grazer Orgelpfeifenorchester sowie Musiker/innen anderer Ensembles. Kooperationen gab es mit dem Choreographen und Regisseur Paul Wenninger sowie dem ensemble]h[iatus aus Frankreich. Er erhielt das Andrzej-Dobrowolski-Kompositionsstipendium des Landes Steiermark 2010, den SKE Publicity Preis, den Erste Bank Kompositionspreis 2015 und er ist Stipendiat der Akademie Schloss Solitude 2011/2012. Nach Auslandsaufenthalten in Rotterdam und Köln lebt Jakober derzeit in Wien.


Ferdinand Schmatz schreibt Gedichte, Prosa, Essays und Hörspiele. Seit 2012 hat er die Professur und Leitung des Instituts für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wieninne. 2004 erhielt er den Georg-Trakl-Preis, 2006 den H.C.-Artmann-Preis und 2009 den Ernst-Jandl-Preis, um nur einige zu nennen. Zu seinen aktuellsten Veröffentlichungen zählen Durchleuchtung. Ein wilder Roman aus Danja und Franz (2007), quellen. Gedichte (2010) sowie aus 2016 aufSÄTZE! Essays zur Poetik, Literatur und Kunst und das gehörte feuer. orphische skizzen (Prosa, Gedichte).


Eine Produktion der Kunstuniversität Graz in Kooperation mit dem ORF musikprotokoll.
Preisträgerwerk des 7. Johann-Joseph-Fux-Opernkompositionswettbewerbs des Landes Steiermark.

Musiktheater von Peter Jakober nach einem Libretto von Ferdinand Schmatz
Musikalische Leitung: Dimitrios Polisoidis (PPCM)
Musikalische Einstudierung: PPCM-Lehrende vom Klangforum Wien
Regie: Christoph Zauner
Ausstattung: Andrea Meschik, Studierende des Instituts für Bühnengestaltung
Video: Chris Ziegler
Sprecher: Christoph Gerhardus
Sopran: Camille Primeau
Alt: Christine Rainer
Tenor: Felix Heuser
Bass: Gao Yichen
Instrumentalist/innen: KUG/PPCM

Technischer Leiter Bühnentechnik: Peter Fischer
Bild & Filmregie Tonmeister (Recording) : Ulrich Gladisch
Ton (Recording / Live-Stream): Alexander Zwierzina
Kameras: Jürgen Sukic, Mario Stockinger, Anton Kaufmann
Tonmeister (Live & Surroundmix): Christian Scheucher

Peter Jakober