„Ich traf die Entscheidung, arme Materialien zu verwenden, weil ich beweisen wollte, dass sie immer noch zu etwas nütze sind. Die Armseligkeit eines Mediums ist kein Symbol: Es ist ein Hilfsmittel zum Malen."
(Alberto Burri, 1959)
Man fragt mich häufig, ob ich als Komponist unter dem Einfluss der Malerei stehe. Es ist für mich eine völlig andere Sache. Bis zum Alter von vielleicht 12 Jahren habe ich gemalt und mich dann ganz dem Komponieren zugewandt. Malen war bei mir eher intuitiv. Musik dagegen ist für mich mehr Architektur. Der Raum des Malens ist ein anderer, auch wenn Malen und Schreiben manche Ähnlichkeiten haben. Als ich in meiner Jugend malte, war ich sehr beeinflusst von Alberto Burri. Er hat für mich die Entdeckung der Materie bedeutet. Es war eine plötzliche Liebe, wie eine Explosion. Aber es gibt keine Parallele zu dem Materialbegriff, zu der Art, wie Burri gebrauchte oder zerstörte Materialien verwendet. Vielleicht zu der Idee, dass es keine Trennung gibt zwischen den Geräuschen in meiner Musik und im Leben, sondern ein Öffnung. Die Öffnung der Sinne ist der Hintergrund meiner Musik. Typisch für meine Musik ist die Verwandlung, der Übergang von Klang zu Klang. Das verlangt eine gewisse Anschauung, und dabei kann Burri eine wichtige Rolle gespielt haben.