Während der Arbeit an Malakut (1993-96) bemerkte ich gewisse Anzeichen eines inneren Rückzuges in meiner Geisteshaltung. Später wurde es immer spürbarer, immer sichtbarer, dass das, was ich bis dahin machte, eine Art „übertönen", eine „beschämte Übermalung" war. Dass das, was ich immer getan hatte, und durch die Ausschmückung wie Immer-Wieder-Anfangen ausgesehen hat, in Wahrheit Immer-Wieder-Zurückgehen bedeutete.
In pentimento unterlass ich alle üblichen Retuschen. Nicht mehr den Schmutz unter den Teppich tun, sondern den Teppich überhaupt nicht putzen. Dadurch kam eine Einfachheit zum Vorschein. Durch die Einfachheit hatte ich nur zwischen ganz groben Eigenschaften zu entscheiden. Nicht mehr zwischen 49 % und 51 %, sondern zwischen Ja und Nein. Daher sind die verursachten Flächen sehr eben, sodass die Unebenheiten, die vorkommen, auch auffallen.
„Regression", das ist das Dilemma, in dem das pentimento sich bewegt.