Die Künstlerinnen und Künstler von alien productions stellen das anthropozentrische Weltbild in Frage. Sich stets als Teil eines Systems begreifend, spannen sie Räume auf, in denen verschiedene Intelligenzen zusammenwirken: Menschen, Maschinen, Programme und seit einiger Zeit auch Tiere. In den vergangenen Monaten haben alien productions auf Einladung des ORF musikprotokoll im streirischen herbst und des Festivalnetzwerkes ECAS an der Entwicklung neuartiger Instrumente für Papageien gearbeitet, in enger Kooperation mit den Leiterinnen des Papageienheims der ARGE Papageienschutz im Wiener Tierschutzhaus, - im Zeit-Ton Magazin und im metamusic-Blog auf der musikprotokoll-Homepage konnte man es Schritt für Schritt mitverfolgen.
Papageien beim musikprotokoll
Beim musikprotokoll kommende Woche können Sie sich nun selber einen Eindruck verschaffen. Fünf Papageien aus dem Papageienheim der ARGE Papageienschutz – Kasi, Rosi, Jago, Chica und Joki – werden alien productions nach Graz begleiten, in ein öffentlich zugänglichen Labor, das in den kommenden Tagen im Graz Museum eingerichtet werden wird.
Es wird also keine Präsentation im klassischen Sinn sein, erklärt Martin Breindl, vielmehr seien die Besucherinnen und Besucher eingeladen, einen Blick in die Werkstatt zu werfen. „Der Arbeitsprozess wird während des musikprotokolls fortgesetzt“, schildert Breindl. „Wir werden vielleicht Instrumente verändern, Klangbilder verändern, wir werden auf unterschiedliche Arten versuchen, mit den Papageien zu kommunizieren. Die Besucherinnen und Besucher können uns bei der Arbeit zusehen. Wir haben da keine Scheu. Wenn wir ein Experiment starten, das dann vielleicht nicht funktioniert, so gehört das dazu.“ Sollten Sie keinen Gelegenheit haben, persönlich ins Graz Museum zu kommen, so können Sie das Geschehen auch via Webcam im Internet mitverfolgen.
Ein spannender Moment
„Das ist gerade eine sehr spannende Situation, jetzt beginnt das Projekt so richtig“, so Norbert Math voller Vorfreude. „Eineinhalb Jahre haben wir vorbereitet; Voraussetzungen geschaffen, um nun wirklich mit den Tieren zusammenarbeiten zu können. Wir wissen noch überhaupt nicht, in welche Richtung es gehen wird, aber wir haben das starke Gefühl, dass es in eine sehr interessante und sehr intensive Richtung gehen wird und dass metamusic ein Projekt ist, das uns und die Tiere noch lange Zeit beschäftigen wird. Beim musikprotokoll dürfen wir metamusic zum ersten Mal präsentieren, ein work in progress, eine Vorschau, eine Ahnung von dem, was es werden wird.“
Aber bevor wir mit alien productions in die Zukunft blicken, wollen wir im heutigen Zeit-Ton konzentriert Rückschau halten, auf den bewegten bisherigen Projektverlauf. Und wir werden von den neuesten Entwicklungen berichten.
Donnerstag, 26. September 2013 | 23:03
musikprotokoll 2013.
The Making of metamusic.
Gestaltung: Susanna Niedermayr
Radio Österreich 1