Was haben wir erreicht? Was werden wir behalten? Was sollten wir hinter uns lassen? Und wie wird es weitergehen? Diese Fragen stellen wir uns rückblickend, nach fünf Jahren Zusammenarbeit im Rahmen des von der EU geförderten Projektes "Networking tomorrow's art for an unknown future", das neun Festivals des Festivalnetzwerkes ECAS/ICAS der European und International Cities of Advanced Sound von 2010 bis 2015 durchgeführt haben, eines davon ist das ORF musikprotokoll im steirischen herbst.
Ein Abschlussfest mit Neubeginn
Vergangene Woche veranstalteten wir in Dresden, wo unser Partner-Festival CYNETART zu Hause ist, zur Feier des Abschlusses ein Festival der Festivals - mit Klanginstallationen, einem Symposium, einer Filmnacht, einem Hacklab, Workshops und vielen Konzerten. Dieses Festival markierte aber nicht nur ein Ende, sondern auch einen Anfang. Im Dezember vergangenen Jahres haben wir gemeinsam mit noch fünfzehn weiteren Festivals aus unserem Festivalnetzwerk die ebenfalls von der EU geförderte Plattform SHAPE ins Leben gerufen, zum Austausch spannender aktueller Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst. 48 sind es, und viele von ihnen konnte man vergangene Woche in Dresden live erleben.
Dichtes Programm
Wir haben ja immer viel vor in ICAS Radio, dieses Mal haben wir aber ganz besonders viel vor: Es wird eine Mischung aus Aufnahmen, Interviews und Konzertmitschnitten werden, die wir in den vergangenen Tagen in Dresden gemacht haben und aus besonders hell in Erinnerung Gebliebenem, das wir in den vergangenen fünf Jahren im Rahmen von ICAS Radio erlebt haben.
Ela Kagel wird mit uns über Festivals als Laboratorien nachdenken; Norbert Math von alien productions wird über die Ende Mai beim Linzer Höhenrausch startende dritte Phase des Projektes "metamusic" berichten; wir werden Teun Verkerk und Joris Hoogeboom treffen, die mit ihren Buqs nach Dresden gekommen sind; Heimo Lattner und Judith Laub werden uns von der Entwicklung ihres Projektes "El Silbo" berichten; unser neuer ICAS Kollege Chico Dub wird von seinem Festival Novas Frequencias in Rio de Janeiro erzählen; wir werden in die ACUO-Mixes von Michal Seba und Stanislav Abraham reinhören und Ihnen Ausschnitte aus den Konzerten von Assimilation Process, Mr. Incognito und Cooptrol präsentieren. Wir werden Nathan Budzinski fragen, was er im Zuge der Produktion des Filmes "Nine Futures. Sounds fragmenting" über uns herausgefunden hat. Gemeinsam mit dem Kameramann Theo Cook bereiste er von September 2014 bis Februar 2015 jene neun Festivals, die gemeinsam das Projekt "Networking tomorrow's art for an unknown future" durchgeführt haben, um im Anschluss eine künstlerische Dokumentation zu gestalten, die beim ICAS Festival nun ihre Premiere feierte.
Konzert der Environmental Auditors
Und die Environmental Auditors werden uns wieder besuchen. Die Environmental Auditors laden ein, ganz genau hinzuhören, wenn sie in das Orchester der sie umgebenden Umweltgeräusche mit ihren Instrumenten einstimmen, frei improvisierend, die momentane Hörerfahrung in den Mittelpunkt rückend. Nach der klanglichen Erkundung des Grazer Schlossberges und einer still gelegten Brauerei im nordnorwegischen Tromso im Rahmen des musikprotokolls und des Insomnia Festivals 2013 haben die Musikerinnen und Musiker vergangenen Sonntag nun das Gelände rund um das Festspielhaus Hellerau erkundet, - mit einem Abstecher in das Festspielhaus. Aus den Konzertaufnahmen haben sie im Anschluss wieder ein Radiostück gestaltet.
Vielschichtige Zusammenarbeit
Veranstaltet und produziert wurde das ICAS Festival von DISK und der Trans-Media-Akademie Hellerau, jenen beiden Organisationen, die hinter dem CTM Festival und dem CYNETART Festival stehen, - in Kooperation mit 22 Festivals aus unserem Festivalnetzwerk und dem Europäischen Zentrum der Künste Dresden, das ebenfalls in Hellerau angesiedelt ist.
An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an die so sympathischen und engagierten Leute von der Dresdner Musikplattform DAVE, mit der gemeinsam wir einige Programmpunkte des ICAS Festivals veranstaltet haben. DAVE steht für Dresdner Audio Visual Experience.