Kim Kashkashian, in Detroit (Michigan, USA) geborene Bratschistin armenischer Abstammung, studierte am Peabody Conservatory of Music bei Walter Trampler und Karen Tutel. Ihre internationale solistische Laufbahn begann durch ihre ersten großen Wettbewerbserfolge (u. a. Lionel Tertis Competition, ARD-Wettbewerb München) und die daraus entstandenen Engagements mit den wichtigsten Orchestern und Dirigenten. Von Anfang an war sie gefragte Kammermusikpartnerin und regelmäßiger Gast der Festivals von Marlboro, Santa Fe, Spoleto, Mostly Mozart, Lockenhaus und Salzburg. Sie unterrichtete mehrere Jahre am Mannes College of Music und an der University of Indiana, Bloomington, bevor sie 1989 nach Deutschland übersiedelte. Nachdem sie zunächst eine Professur an der Freiburger Hochschule für Musik innehatte, wurde sie inzwischen als Professorin an die Hanns Eisler Hochschule in Berlin berufen, wo sie im Herbst 1996 ihr Amt antrat. Die „ klassische" Laufbahn – ob Konzerte mit Orchestern, Sonaten- oder Kammermusikabende (mit dem Guarneri-, Tokyo- und Emerson-Quartett) – war nie das ausschließliche Ziel von Kim Kashkashian. Mindestens genauso wichtig ist ihr die Suche nach neuen Wegen und Formen, die sie durch die intensive kontinuierliche Arbeit mit Komponisten führt. Mit diesen – u.a. seien die Komponisten Gubaidulina, Bouchard, Jolas, Penderecki Harbison, Kurtag, Kancheli und Mansurian genannt – hat sie das bekanntermaßen relativ kleine Bratschen-Repertoire um etliche inzwischen berühmte Werke erweitert. Die Vielfalt ihrer Tätigkeit kann man auch an ihren Schallplattenaufnahmen ablesen. Nach frühen Aufnahmen bei DGG und Sony, z. B. mit Mozarts Sinfonia Concertante und dem Divertimento KV 563, umfaßt ihre inzwischen große ECM Diskographie neben sämtlichen Hindemith-Sonaten, der Sonate op. 147 von Schostakowitsch, (Robert Levin, Klavier) den Solokonzerten von Britten, Penderecki, Kancheli und Schnittke auch Werke von Linda Bouchard und Paul Chihara für Bratsche und Schlagzeug (Robyn Schulkowsky, Schlagzeug), die Bach Sonaten für Viola da Gamba und Cembalo mit Keith Jarrett, die Musik von Eleni Karaindrou zum Film von Theo Angelopoulos Le regard d'Ulysse und eine Kammermusik-CD mit Werken von Kurtág und Schumann zusammen mit Eduard Brunner, Klarinette und Robert Levin, Klavier. Zuletzt erschienen die Brahms Sonaten mit Robert Levin am Klavier. Geplant ist für 1999 die Aufnahme der Konzerte von Bartok und Kurtág unter der Leitung von Peter Eötvös. Die intensive Zusammenarbeit mit Herbert Blomstedt und dem NDR Symphony Orchester bei etlichen Konzerten in Hannover, Köln, Madrid in der Saison 1997/98 führte zu einer Wiedereinladung nach Hamburg im Mai 1999 und eine Einladung zum Gewandhausorchester Leipzig im September 1999. Im Oktober 1999 ist die Uraufführung des Viola Konzertes von Linda Bouchard beim steirischen herbst in Graz mit dem ORF Symphonie Orchester unter der Leitung von Dennis Russell Davies und im März 1999 an der Mailänder Scala die Uraufführung einer neuen Komposition von Peter Eötvös geplant, die im Auftrag der Mailänder Scala entsteht und Kim Kashkashian gewidmet ist. Ihrer großen Liebe zur Kammermusik wird Kim Kashkashian sowohl in Rezitalen mit Robert Levin und Peter Nagy u. a. beim Bergen Festival, Pollenca Festival, Musikfest Bremen und in dem neugegründeten Trio mit Leonidas Kavakos und Natalia Gutman nachgehen.
Kim Kashkashian
Update
1998