Echo (2017) ©  courtesy of Nona Inescu and SpazioA gallery
Tiefblau und Kristallweiß – Die Farben der Distanz
Tiefblau und Kristallweiß – Die Farben der Distanz (2020)

Verbotene Reisen, abgesagte Konzerte, keine Studioproduktionen, keine Musiker/innen, um neue Klänge zu finden.

Die Sehnsucht nach dem Meer: aber alle Yachthäfen der Welt sind geschlossen.

So vieles verloren, nur die Erinnerungen und Träume bleiben.

Ich reise mit dem Klang vergangener Reisen an imaginäre Orte und in geträumte Welten.

In Videokonferenzen Kontakt zu Freund/innen halten, ein bisschen Klang improvisieren, Ideen austauschen, es ist nicht wirklich befriedigend. Die Sehnsucht nach draußen, der Welt, dem Austausch, der Berührung bleibt bestehen.

Irgendwie ist der Anker in der Realität verloren gegangen, der Ankerpunkt hat sich verschoben.

Aber arbeite und kommuniziere und empfinde ich nicht eigentlich ohnehin in der virtuellen Welt?

Wenn ich das Fenster aufmache:

Stille, kristallklar wie knisterndes Eis. Kaum Geräusche, die von außen hereindringen, keine Flugzeuge, wenig Autoverkehr. Kein Kindergeschrei vom Spielplatz.

Auf dem Weg in mein Studio bin ich allein in der U-Bahn. Sogar während der Rushhour am zentralen Umsteigebahnhof nur fünf Menschen. Ein Gitarrist mit Schutzmaske erobert den frei gewordenen Platz der U-Bahn-Konzerte und spielt für sich allein.

Wo seid ihr alle? Dunkel kommt die Angst: werde ich für immer allein sein?

Eine verlorene Stadt, eine Stadt zwischen den Zeiten, eine Stadt im Zwischenraum. 

Ein fremdartiges, nie gehörtes Klangbild. Nur die Natur klingt gleich, aber lauter.

Andrea Sodomka
Kooperationen

Konzept: Fränk Zimmer. Koordination: Robert Höldrich . Technische Entwicklung: Lukas Gölles, Matthias Frank, Franz Zotter. In Kooperation mit dem Institut für Elektronische Musik und Akustik der Kunstuniversität Graz – IEM. Alle Klangumgebungen dieses Projektes sind Auftragswerke des ORF musikprotokoll.

 

Termine
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Location
MUMUTH
Installation
Österreichische Erstaufführung
Biografien
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2021 | tingles & clicks /graz