Dieses Werk wurde als eine physische Installation konzipiert, in der man sich frei bewegen und verschiedene Klangquellen und Geschwindigkeiten kombinieren kann. Ich wollte einen Raum schaffen, in dem übereinandergeschichtete generative Patterns, die insgesamt ein Chaos wären, miteinander verbunden sind und in dem man via Webcam-Tracking-System bestimmte Verbindungen wählen kann.
Da das Projekt ein simulierter Raum ist, verwendete ich fast ausschließlich physikalisch modellierte Klänge: synthetisierte perkussive Klänge, die sich ähnlich verhalten wie die auf einem akustischen Instrument produzierten und auch dementsprechend klingen. Das Stück besteht aus Schichten von generativen Rhythmen in reiner Stimmung, die sich über acht Minuten aufbauen. Es gibt eine Grundschicht mit einem ununterbrochen fortlaufenden Ton, um das Ganze atmosphärisch einzufärben, alle anderen Schichten laufen in verschiedenen Tempi ab, deren Verhältnisse genauso berechnet werden wie die Intervalle zwischen den Tönen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Grade rhythmischer Phrasierung: kleinere Verhältnisse für einfache Intervalle (zum Beispiel 3:2 für eine reine Quinte) erzeugen einen einfachen Polyrhythmus, während komplexere Verhältnisse in Richtung rhythmischer Dissonanz tendieren, sodass man der Struktur eines Musters vielleicht nicht mehr folgen kann, aber weiterhin das Gefühl hat, dass die Patterns miteinander verbunden sind. Würden alle Teile gleichzeitig gespielt, wäre das Stück nicht zu entschlüsseln. Wenn man aber bestimmte Verbindungen kombinieren kann, steht der Erforschung dieser sich überlagernden unterschiedlichen Geschwindigkeiten und der einfachen oder komplexen Muster, die dabei entstehen, nichts im Weg.