Seit mehr als zehn Jahren bereits erforscht Tomoko Sauvage die klanglichen Qualitäten von Wasser in seinen unterschiedlichen Aggregatzuständen. Sauvage wurde in Yokohama geboren und zog 2003, nachdem sie in New York Jazz Piano studiert hatte, nach Paris. Von Alice Coltrane und Terry Riley inspiriert, begann sie sich mit indischer Musik zu beschäftigen. Ein Schlüsselerlebnis war der Besuch eines Konzertes von Aanayampatti Ganesan, einem Meister des Jaltarang, eines indischen Musikinstruments, das aus einer Reihe mit Wasser gefüllten Porzellanschalen besteht, die mit dünnen Holzstöckchen angeschlagen werden. Unter der weiteren Hinzunahme diverser elektronischer Geräte und einiger Hyd- rophone entwickelte sie daraufhin ihr eigenes elektroaquati- sches Instrument. Sauvage bezeichnet es als einen „natürlichen Synthesizer“. Mitunter produzieren die in Schwingung versetzten Wellen, Tropfen und im Wasser tänzelnden Luft- blasen subaquatische Feedbacks, die die Künstlerin mit viel Fingerspitzengefühl moduliert. Bei einem Konzertaufenthalt in Japan sei sie dann darauf hingewiesen worden, so Tomoko Sauvage, dass ihre so feinsinnige und kontemplative Musik wie ein Suikinkutsu klingen würde: „Es ist ein bisschen so, als wäre ich einmal um die Welt gereist, um schließlich zurück zu meinen Wurzeln zu finden.“