Teppich aus Ägypten
Teppich aus Ägypten

Als Kind ging ich mit meiner Mutter zu einem Wettbewerb in Kairo. Das war vor 10–11 Jahren. Zum Glück haben wir jeden Tag die Möglichkeit gehabt, andere historische Stätten in Kairo zu besuchen. Wir waren sehr beeindruckt von allem, was wir in diesen zehn Tagen gesehen haben; Pyramiden, Hieroglyphen, die Tote Stadt, den Riesenfluss Nil usw. Aber eines Tages haben wir die Teppichfabrik besucht, die von der Stadt ein bisschen entfernt ist. Wir sind mit dem Bus gefahren. Als wir dort ankamen, war das Feld mit wunderschönen, sehr unterschiedlichen Teppichen bedeckt. Was für mich sehr faszinierend war, war, dass die Kinder in der Fabrik, die noch kleiner und jünger waren als ich, während des ganzen Tages in Gruppen viele Teppiche geknüpft haben. Sie haben sie sehr schnell und sehr genau mit ihren kleinen Händen und Fingern geknüpft, dass man es nicht glauben konnte.

Jeder Teppich war mit sehr vielen kleinen Details dekoriert und mit vielen Farben angereichert. Es war eine große Erfahrung in der Fabrik zu sein, wo die meisten Kinder arbeiten. Während die Teppiche unfertig waren, habe ich nur zugeschaut, wie schnell sie sich entwickelt haben und wie das ganze Bild der Dekoration endete. Mit so einer großen Geschwindigkeit würde jedes Ornament, jede Farbe ohne Fehler gewebt werden. Für mich ist diese Erfahrung immer noch inspirierend und es ist immer noch ein klares Bild, reich an verschiedenen Ornamenten. Für jeden Teppichwurde die Kante sehr symmetrisch mit Ornamenten gerahmt. Es gab viele Farben, man wusste nicht, ob es eine gab, die präsenter war. Es war eine unglaubliche Erfahrung in der Welt der zahlreichen Farben und Ornamente zu sein. Ich erinnere mich an einen Teppich mit goldenen Rändern, der aussah wie viele Pflanzen, welche zusammengebunden sind. Es war das einzige Detail, an das ich mich erinnere.

Bei dieser Gelegenheit im Rahmen des airborne extended-Projekts würde ich gerne ein Stück schreiben, das meiner Vorstellung des Teppichs entsprechen wird. Ich werde versuchen, diese zahlreichen Farben und Ornamente in zeitgenössische Musik zu übertragen.

Milica Vujadinović
Interpret/innen

Milica Vujadinović: Komposition

Sonja Leipold: Cembalo

Caroline Mayrhofer: Blockflöten

Doris Nicoletti: Piccoloflöte

Tina Žerdin: Harfe

Projektleitung: Clemens Gadenstädter, airborne extended

Kooperationen

Eine Produktion des Institut 1: Komposition, Musiktheorie, Musikgeschichte und Dirigieren der Kunstuniversität Graz. In Kooperation mit dem ORF musikprotokoll. Mit freundlicher Unterstützung der IGNM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik.

Termine
Location
Hotel Wiesler
Konzert
Uraufführung
Biografien
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2018 | airborne extended